01 | Deutschland | 1097.4 | ||
02 | Norwegen | 1075.1 | ||
03 | Österreich | 1065.9 | ||
04 | Slowenien | 1034.8 | ||
05 | Japan | 875.1 | ||
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Simon Ammann hat seine Siegesserie fortgesetzt und auch das Auftaktspringen des Nordic Tournaments in Lahti gewonnen. Bei seinem 14. Weltcupsieg verwies der Schweizer mit 284,4 Punkten wie bei den beiden Wettkämpfen bei den Olympischen Spielen den Polen Adam Malysz (274,3) souverän auf Rang zwei. Dritter wurde Thomas Morgenstern (272,4), der damit auch die besten Karten hat, im Gesamtweltcup auf Rang drei zu landen. "Das war ein fantastischer Wettkampf fast ohne Wind. Es ist lange her, seit ich zuletzt eine 20 erhielt", freute sich Morgenstern.
Ammann ging im Finale sogar noch freiwillig mit einer Luke weniger Anlauf ins Rennen und stand trotzdem mit 131 Metern die größte Weite. Dies ist ein Zeichen für das große Selbstbewusstsein und die überragende Form des vierfachen Olympiasiegers. "Endlich hier in Lahti zu gewinnen, ist ein tolles Feeling nach Platz zwei im letzten Jahr. Ich profitiere hier sehr viel von meiner Form. Die Bedingungen waren gut, das ist nicht immer so in Lahti", sagte Ammann zu Berkutschi.
Schlierenzauer mit Krankheit auf Rang vier
Gregor Schlierenzauer, der sich weiterhin mit einem grippalen Infekt umherplagt, wurde bei strahlendem Sonnenschein im Süden Finnlands Vierter. "Berauschend gehts mir nicht. Aber es hilft ja nichts, da muss ich jetzt durch", sagte Schlierenzauer kämpferisch. Fünfter wurde sein Landsmann Wolfgang Loitzl. Damit brachten die Österreicher drei Athleten unter die Top 5 und zeigten wie immer ein blendendes Teamresultat.
"Jetzt wollen wir alle Ammann schlagen"
Die Polen hatten im Finale außer Malysz noch Kamil Stoch im Rennen. Doch der WM-Vierte von Liberec konnte im Finale die Leistung aus dem ersten Durchgang nicht wiederholen und wurde lediglich 18. "Es hat sich ausgezahlt, dass ich hier mit Hannu Lepistoe so viel trainiert habe. Ich freue mich, dass ich trotz meines hohen Alters hier noch mithalten kann. Jetzt wollen wir alle Ammann schlagen", sagte Malysz.
Uhrmanns Aufholjagd - Olli kommt in Form
Bester Deutscher wurde auf der Salpausselkä-Schanze war Michael Uhrmann, der seinen zweiten Flug so kommentierte: "Das war ein Sprung nahe am Optimum. Ich hatte einen guten Absprung, guten Höhengewinn und die Symmetrie war endlich einmal richtig gut. Ich habe hier meine besten Sprünge im Wettkampf gezeigt", freute sich der Bayer, der sich mit diesem starken Sprung noch von Platz 18 auf Rang sechs vorarbeitete. Michael Neumayer lag nach dem ersten Durchgang auf Rang fünf, wurde am Ende guter Achter.
Die Finnen brachten bei den Lahti-Skigames vor den eigenen Fans zwei Athleten unter die Top Ten und zeigten damit aufsteigende Tendenz. Harri Olli bewies mit zwei konstant guten Flügen, dass er rechtzeitig zur Skiflug-WM in Planica in Form kommt. Am Ende wurde Olli Siebter. Auch Janne Happonen erfreute seinen Trainer Janne Väätäinen mit Rang neun. Nur Janne Ahonen konnte auf seiner Heim-Schanze nicht glänzen. Zu stark behinderte ihn seine Knieverletzung. So reichte es für den 32-Jährigen nur zu Platz 27.
Überhaupt nicht gut lief es für die Norweger, die sich für das Nordic Tournament mit den beiden Wettbewerben in Norwegen in Lillehammer und Oslo so viel vorgenommen hatten. Roar Ljoekelsoey war als 19. der beste Norweger. Damit haben die Kojonkoski-Schützlinge alle Siegchancen in der Gesamtwertung schon verspielt.
Weiterhin Lob für das neue Reglement
Das Springen fand nach den neuen Wind- und Anlaufregeln statt. Allerdings musste am Sonntag die Jury bei für finnischen Verhältnissen sehr stabilen Bedingungen nicht eingreifen. Nichtsdestotrotz ist die Regel, die ja die Windbedingungen in den Sprung einberechnet und das Fliegen daher fairer macht, bei den meisten Athleten hoch im Kurs. "Wir lieben das neue System mit der Windregel. Es ist perfekt und macht den gesamten Wettkampf fairer. Es gibt wirklich nichts Schlechtes über die neue Regel zu sagen", lobte beispielsweise Tom Hilde das Reglement.
Russen weiterhin schwach - einige namhafte Springer gescheitert
Auflösungserscheinungen gibt es bei den Russen zu beobachten. Nach dem 13. und letzten Platz beim Teamspringen am Samstag landeten die drei Russen Denis Kornilov, Pavel Karelin und Ilja Rosliakov auf den Plätzen 47, 48 und 50. Hier scheint die Chemie nach Wolfgang Steierts Rücktritt im Team überhaupt nicht mehr zu stimmen.
Wenig stimmte auch bei den Deutschen, die nicht den Vornamen Michael trugen. Martin Schmitt, Julian Musiol, Andreas Wank und Severin Freund scheiterten im ersten Durchgang. Die Italiener flogen in gesamter Mannschaftsstärke raus, die Polen verloren Lukas Rutkowski und Stefan Hula. Bei den Norwegern verpasste Anders Jacobsen überraschend den Finaleinzug. Für diese Springer ist ein gutes Resultat beim Nordic Tournament schon dahin.
Ammann schon 107 Zähler vorn - Schlieri kämpferisch
In der Weltcup-Gesamtwertung hat Ammann drei Springen vor Ende immer bessere Karten, erster Schweizer Weltcup-Gesamtsieger zu werden. Der 28-Jährige hat bei noch 300 zu vergebenden Punkten 107 Zähler Vorsprung. Nach zwei österreichischen Siegen in Folge durch Thomas Morgenstern und Gregor Schlierenzauer sieht es derzeit nach einem Sieg von Ammann aus. Sollte er die große Kristallkugel gewinnen, hätte es in den vergangenen sechs Jahren sechs verschiedene Sieger gegeben. "Die Chance wird bis zum Schluss leben, ich werde alles daran setzen und es ist erst aus, wenn der letzte Sprung gemacht ist", kündigte Schlierenzauer ein heißes Finale an.
Ammann weiß, dass er Schlierenzauer immer auf der Rechnung haben muss. "Er kann immer zuschlagen und sich aufraffen. Ich muss da wachsam sein", sagte er zu Berkutschi.