01 | Hoerl, J. | 285.3 | ||
02 | Paschke, P. | 277.8 | ||
03 | Tschofenig, D. | 273.8 | ||
04 | Kraft, S. | 273.1 | ||
05 | Deschwanden, G. | 259.7 | ||
Ganzes Ergebnis » |
Stefan Kraft hat die 63. Vierschanzentournee gewonnen. Dem 21-jährigen genügte beim Finale in Bischofshofen ein dritter Platz, um den siebten österreichischen Tourneesieg in Folge perfekt zu machen.
Sein ärgster Verfolger, Teamkollege Michael Hayböck, machte es allerdings noch einmal spannend. Den 23-Punkte-Rückstand vor dem Wettbewerb ließ er bis auf sechs Punkte zusammen schmelzen und tröstete sich mit seinem ersten Weltcupsieg. Hayböck schätzte ein: „Ich hatte ehrlich gesagt nicht mehr daran geglaubt, die Tournee noch zu gewinnen. Dafür war Stefan zu stark. Ich hätte mir keinen schöneren Ort aussuchen können, um meinen ersten Weltcup zu gewinnen.“
Rang zwei in der Tageswertung ging an den Japaner Noriaki Kasai, der den dritten Platz in der Gesamtwertung hinter Peter Prevc nur haarscharf verpasste.
Hayböck überragt in B´hofen
Auf der Paul-Ausserleitner-Schanze beeindruckte Michael Hayböck, er kam auf 137,5 und 136,5 Meter. 288,4 Punkte bedeuteten mit 11,3 Punkten Vorsprung einen souveränen Tagessieg vor Noriaki Kasai. Für den 42-jährigen standen Weiten von 132,5 und 137,0 Meter zu Buche. Stefan Kraft war die Nervosität anzumerken, letztlich krönte er seinen Tourneesieg nach Weiten von 133,5 und 132,0 Metern und 271,3 Punkten mit dem dritten Platz in der Tageswertung und seinem insgesamt dritten Podestplatz dieser Tournee. Der Sieger sagte anschließend: „Ich bin extrem nervös. Ich wusste, ich kann hier gewinnen und den Adler in Händen halten. Mein zweiter Sprung war recht gut und ich wusste, dass Michael etwas Außergewöhnliches vollbringen müsste. Ich freue mich jetzt wahnsinnig auf die Siegerehrung.“
Nur einen Zehntelpunkt dahinter wurde Peter Prevc nach Flügen auf 133,0 und 134,5 Meter Vierter, Anders Jacobsen folgte mit 270,6 Punkten mit Weiten von 130,5 und 136,0 Metern als Fünfter.
Peter Prevc sagte bei Eurosport: „Am Ende bin ich Dritter, damit bin ich sehr glücklich. Auch wenn ich vor einigen Tagen noch große Chancen auf den Tourneesieg hatte. Ich bin jetzt 22 Jahre, ich kann noch sehr viel erreichen. Auch wenn der Sieger diesmal sogar noch jünger ist als ich.“
Innsbruck-Sieger Richard Freitag verpasste den erhofften Podestplatz mit 265,1 Punkten als Sechster, konnte aber immerhin Rekord-Weltcupsieger Gregor Schlierenzauer um 0,5 Punkte auf Platz sieben verweisen.
Severin Freund beendete eine für ihn durchwachsene Tournee mit 257,9 Punkten auf Platz acht, Anders Fannemel folgte mit 248,4 Punkten als Neunter.
Schrecksekunde durch Ammann
Simon Ammann sorgte unterdessen für eine längere Schrecksekunde, als er ähnlich wie schon in Oberstdorf bei der Landung die Kontrolle verlor und stürzte. 246,7 Punkte brachten letztlich trotz des schweren Sturzes Platz zehn. Der Schweizer wurde sofort ins Krankenhaus gebracht. Laut ersten Meldungen ist er in einem stabilen Zustand und bei Bewusstsein. Er kann alle Körperteile bewegen und wird für weitere Untersuchungen im Krankenhaus bleiben.
Über einen gelungenen Tourneeabschluss durfte sich Nejc Dezman als 11. freuen, ebenso wie Michael Neumayer auf Platz 12.
Roman Koudelka, von vielen vor Weihnachten noch als Topfavorit bei der Tournee gehandelt, konnte auch zum Abschluss nicht glänzen und wurde 13..
Daniel Andre Tande und Kamil Stoch komplettierten die Top-15.
Dimitry Vassiliev sicherte sich durch den 21. Platz in der Tageswertung Platz 15 im Gesamtklassement der Vierschanzentournee und damit einen beachtlichen Erfolg fürs russische Team. Anders Bardal, Jernej Damjan und Robert Kranjec hatten sich dagegen wohl etwas mehr erhofft als die Plätze 22, 28 und 29..
Kasai verpasst Podest knapp
Noriaki Kasai fehlten als Vierter nur 2,4 Punkte zum Gesamtpodest, Anders Jacobsen belegt mit 1060,1 Punkten Platz fünf.
Bester Deutscher ist Richard Freitag als Sechster, mit allerdings deutlichen 50 Punkten Rückstand auf den Sieger. Freitag fasste zusammen: „Ich bin froh, dass ich zum Abschluss noch einmal einen vernünftigen Sprung gezeigt habe. Ich bin heute ganz zufrieden, diese Schanze war eine Herausforderung für mich. Insgesamt habe ich bei der Tournee leider nur bei der Hälfte aller Sprünge überzeugt. Dann reicht es eben nicht, um ganz vorn dabei zu sein.“
Gregor Schlierenzauer schließt die Vierschanzentournee als Siebter vor Severin Freund ab, Roman Koudelka als Neunter. Einen beachtlichen zehnten Platz sicherte sich bei seinen ersten vier Weltcupauftritten der Saison Doppelolympiasieger Kamil Stoch.
Stephan Leyhe, als Weltcup-Debütant in die Tournee gestartet, kam nach Rang 26 in Bischofshofen in der Gesamtwertung auf einen sehr guten 14. Platz. Der Willinger sagte anschließend: „Die Pausen bei der Tournee sind natürlich deutlich kürzer als im normalen Weltcup. Mit der Schanze hier bin ich nicht ganz so gut zurechtgekommen.“
Bundestrainer Werner Schuster sagt zur Gesamtleistung seiner Mannschaft: „Es war eine schwierige Tournee. Die hohen Erwartungen im Vorfeld waren gerechtfertigt. Wir konnten dem nicht ganz Stand halten aber haben uns zurück gekämpft. Das ist das Positive. Die beiden Österreicher haben sich hier sehr gut gestützt, da konnten wir nicht ganz mithalten.“
Kuttin freut sich
Österreichs Coach Heinz Kuttin freute sich: „Das ist der Lohn für die harte Arbeit des gesamten Teams. Ich bin sehr stolz, dass es uns gelungen ist, ein solches Team zu formen, in dem sich jeder für den anderen freut. Was Michael und Stefan hier geschafft haben, lässt sich nicht planen. Das musste einfach passieren. Sie haben das sensationell gemacht.“
Titelverteidiger Thomas Diethart wird 16., Simon Ammann trotz seiner Stürze in Oberstdorf und Bischofshofen noch passabler 17..