01 | Deutschland | 1097.4 | ||
02 | Norwegen | 1075.1 | ||
03 | Österreich | 1065.9 | ||
04 | Slowenien | 1034.8 | ||
05 | Japan | 875.1 | ||
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Gregor Schlierenzauer ist der beste Skiflieger der Welt. Mit einer eindrucksvollen Demonstration seiner Stärke beim letzten Springen des Nordic Tournaments in Vikersund gewann der 19-Jährige souverän und holte sich neben dem Tagessieg auch den Sieg bei der 'Vierschanzentournee des Nordens' und sicherte sich zudem vorzeitig den Gewinn des Gesamtweltcups. Dreifachsieg für Schlierenzauer also. "Gesamtweltcupsieger - das hört sich sehr gut an. Ich bin sehr stolz, das war eine tolle Saison. Aber es gibt immer noch etwas zu verbessern. Nach Planica kann man dann ein bisserl feiern", sagte der Überflieger der Saison, der am Sonntag mit 386,4 Punkten siegte.
Zweiter bei strahlendem Sonnenschein auf der größten Schanze Nowegens wurde Simon Ammann (379,7) vor dem immer stärker werdenden Russen Dimitri Vassiliev (372,2), der schon wieder aufs Podest flog. Vierter und Fünfter wurden die Flugspezialisten Martin Koch und Robert Kranjec, Sechster wurde Oldie Noriaki Kasai.
Schlierenzauer der jüngste Champion seit Peterka
Schlierenzauer ist der jüngste Gesamtweltcupsieger seit dem Slowenen Primoz Peterka, der 1998 nur wenige Tage jünger war als Schlierenzauer heute. Mit seinem 12. Saisonsieg stellte Schlierenzauer zudem den Rekord von Janne Ahonen aus der Saison 2004/05 ein. Schlierenzauer ist Nachfolger seines Teamkollegen Thomas Morgenstern und der sechste Österreicher, der den Gesamtweltcup gewinnt.
Es war ein zähes Ringen im ersten Durchgang, als der Wind bei den Besten komplett einschlief. So verpassen Thomas Morgenstern, Matti Hautamaeki, Wolfgang Loitzl, Martin Schmitt oder Harri Olli gute Weiten. Nur Schlierenzauer sind solche Bedingungen scheinbar völlig egal, er flog als einziger im ersten Durchgang über 200 Meter weit und legte da den Grundstein für den Sieg.
Martin Schmitt wurde als bester Deutscher Zwölfter und war naturgemäß nicht zufrieden: "Ich habe noch keinen wirklich guten Skiflug in dieser Saison gehabt. Es war zäh hier, es fehlt immer noch etwas, aber ich bn natürlich froh, dass ich mich in dieser Saison ganz oben festgebissen habe", sagte er. Dabei bestand die Chance auf ein Top-Resultat, denn Michael Neumayer lag nach dem ersten Durchgang auf Rang drei. Im Finale aber hatte er schlechte Bedingungen und zeigte auch keinen überzeugenden Sprung. So fiel er noch auf Rang 14 zurück.
Wimpernschlagfinale: Olli im Nordic Tournament nur knapp geschlagen
Die Norweger, in den Jahren 2004 bis 2006 im Skifliegen nahezu unschlagbar, erlebten einen rabenschwarzen Tag. Sechs ihrer Springer scheiterten schon in der Qualifikation. Nach dem ersten Durchgang mussten mit Tom Hilde, Roar Ljoekelsoey, Anders Bardal und Jon Aaraas vier weitere Athleten die Segel streichen. So waren nur drei Norweger im Finale, der beste von ihnen war Johan Remen Evensen auf Rang zehn.
In der Wertung des Nordic Tournaments verpasste der Tagessiebte Harri Olli aus Finnland nur knapp den Gesamtsieg und den damit verbundenen Gewinn von 50.000 Euro. Auch die gehen an Schlierenzauer, der das Nordic Tournament schon im vergangenen Jahr gewann. Doch es war ein Wimpernschlagfinale. Weniger als ein Punkt Differenz machte den Unterschied zugunsten des Österreichers. Mit 1.114,9 Punkten hatte Schlierenzauer nach vier Wettkämpfen winzige 0,6 Zähler Vorsprung auf Olli. "Nach dem ersten Sprung war ich sehr enttäuscht, weil da so viele Meter fehlten. Aber insgesamt bin ich Zweiter beim Nordic Tournament und das ist nicht schlecht. Ich hatte drei gute Sprünge am Sonntag, aber nicht immer bei gleichen Bedingungen", sagte der Finne. Dritter wurde Ammann, der Vassiliev und Adam Malysz auf die Plätze fünf und sechs verwies.
In der Skiflug-Gesamtwertung führt Schlierenzauer mit 332 Punkten vor Ammann (270), Olli (249) und Jacobsen. Am kommenden Wochenende finden noch einmal zwei Einzelkonkurrenzen und ein Teamliegen auf der größten Schanze der Welt in Planica statt.