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Ein Festival der Altmeister

Erstellt am: 10.03.2009 19:52 / os

Takanobu Okabe ist der älteste Weltcupsieger aller Zeiten. Der 38-jährige Japaner siegte bei der zweiten Station des Nordic Tournaments in Kuopio mit 241,7 Punkten vor Simon Ammann aus der Schweiz (240,4) und dem Polen Adam Malysz (239,3). Damit bildeten die drei wohl auch das älteste Podium der Weltcup-Geschichte. "Ich bin überglücklich. Ich hätte nicht gedacht, dass ich es noch einmal nach ganz oben auf das Treppchen schaffe", sagte der Weltmeister von 1995.

 

"Der erste Sprung war sehr schwierig, da war der Wind schlecht. Im zweiten Sprung war Klasse nötig und die habe ich zeigen können. Ich habe noch Hoffnung auf eine Aufholjagd auf Gregor. In Planica wird es sich zeigen", sagte Ammann.

 

Okabes Sieg stellt alles  bisher dagewesene in den Schatten. Der zweitälteste Weltcupsieger ist Noriaki Kasai, der bei seinem Triumph in Park City im Jahr 2004 31 Jahre alt war. Okabe ist mit diesem Ergebnis in die Geschichtsbücher gesprungen. Auch für Malysz, immerhin schon 31 Jahre alt, gab es Grund zu feiern: Es war die erste Treppchenplatzierung des Polen in dieser Saison: "Auch wenn ich schlecht springe, in Kuopio bin ich irgendwie immer gut", sagte er. Es war Malyszs erstes Podest seit seinem Sieg in Planica im März 2007 und in seinem 300. Weltcupspringen das 75. Treppchen.

 

Nach dem ersten Durchgang hatte es noch eine finnische Doppelführung gegeben, doch sowohl Harri Olli als auch Kalle Keituri hatten ihre Nerven nicht im Griff und wurden Vierter bzw. 15. Mit Kasai auf Rang fünf und Martin Schmitt als Sechster schafften zwei weitere Oldies den Sprung ganz nach vorne. Fumihisa Yumoto als Siebter machte das herausragende Teamergebnis der Japaner perfekt. Auf Rang acht folgte erst der erste Österreicher. Wolfgang Loitzl landete direkt vor seinen Teamkollegen Thomas Morgenstern und Gregor Schlierenzauer.

 

Schlechtestes Saison-Resultat von Schlierenzauer

Schlierenzauer wurde auf seiner Rekordjagd in Kuopio unsanft gebremst. Schon nach dem ersten Durchgang war er nur 17., dann wechselte er den Anzug, doch auch in Gelb wurde es nicht viel besser. Rang zehn am Ende immerhin, dennoch das schlechteste Saisonergebnis für den Tiroler und für die Österreicher insgesamt. "Schade, dass es heute so ein Wettkampf geworden ist, aber solche Wettkämpfe gehören eben auch dazu. Ich hoffe, dass es der letzte dieser Art in diesem Winter war. Jetzt blicke ich nach vorne und freue mich auf das Springen in Lillehammer, weil mir die Schanze dort sehr gut liegt", sagte Schlierenzauer fair.

 

Bundestrainer Werner Schuster zog den Hut vor dem 'betagten' Sieger: "Man sagt, ab 30 wird es schwierig, ganz weit vorne zu landen. Das hat mit der Schnellkraftentwicklung zu tun. Insofern ist es unglaublich, was Takanobu hier zeigt", lobte der deutsche Trainer, der nur ein Jahr älter ist als der Tagessieger.

 

Norweger auch böse gerupft

Die Norweger wurden im Land des ewigen Rivalen böse abgewatscht. Nur Anders Bardal und Jon Aaraas schafften es ins Finale. Anders Jacobsen, Tom Hilde, Roar Ljoekelsoey und Johan Remen Evensen mussten die Segel schon nach einem Sprung streichen. Bardal wurde als bester Kojonkoski-Schützling 11.

 

Auch den DSV-Adlern scheint gegen Ende der Saison die Luft auszugehen. Sowohl Michael Neumayer als auch Michael Uhrmann, der in Kuopio überhaupt nicht zurecht kam, schieden nach dem ersten Durchgang aus. Auch Stephan Hocke scheiterte, wenn auch als 31. denkbar knapp. Für Uhrmann und Neumayer geht eine wenig zufriedenstellende Saison langsam zu Ende. Dafür schafften die Youngster Erik Simon und Pascal Bodmer den Einzug ins Finale und stellten damit ihre Weltcuptauglichkeit absolut unter Beweis.

 

Schanze in Kuopio hat ihre Tücken

Schmitt erklärte, warum die Schanze in Kuopio ihre Tücken hat: "Die Streuung ist hier wesentlich größer. Egal, ob man schlechte Bedingungen hat oder einen nicht so guten Sprung, hier sind das gleich zehn oder 20 Meter, die man verliert. Auf anderen Schanzen sind es nur fünf oder sechs Meter. Das liegt daran, dass der Anlauf sehr flach ist und der Aufsprunghügel sehr steil", sagte der 31-Jährige.

 

Fairerweise muss man sagen, dass der Wind auch auf der Puijo-Schanze wieder sein böses Spiel trieb. So flogen auch Kamil Stoch oder Ville Larinto raus. Die Liste der Gescheiterten hätte auch eine Top-Ten-Liste sein können.

 

Deshalb wurde auch das Gesamtklassement im Nordic Tournament gehörig durcheinander gewirbelt. Ammann liegt mit 476,4 Punkten nun in Führung vor Okabe (467,7) und Olli (464,4). Schlierenzauer ist Vierter vor Schmitt.

 

Siehe auch

Galerien

Kuopio Qualification
09.03.2009 19:54
Kuopio Comp
10.03.2009 20:31

Statistiken

Weitester Sprung
130.5m
Olli, Harri (FIN)
Kürzester Sprung
91.0m
Kauhanen, Mika (FIN)
Durchschnittliche Weite
108.3m
Sprünge über K-Punkt
17.5%
Anzahl Nationen
13
Anzahl Nationen in den Top 10
6
Beste Nation in den Top 30
6
Österreich
Für Okabe, Takanobu ist es der erste Sieg seit
02.03.98
Vikersund
Für Japan ist es der erste Sieg seit
14.12.08
Yumoto, Fumihisa (JPN) Pragelato