01 | Deutschland | 978.8 | ||
02 | Norwegen | 975.2 | ||
03 | Österreich | 959.3 | ||
04 | Japan | 938.0 | ||
05 | Slowenien | 836.2 | ||
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Anssi Koivuranta hat überraschend seinen ersten Weltcupsieg gefeiert. Auf der dritten Station der 62. Vierschanzentournee genügte dem Finnen ein überragender erster Durchgang, um Simon Ammann und Kamil Stoch hinter sich zu lassen.
Der Sieger war überwältigt: „Ich weiß nicht, was ich sagen soll. Das macht die Interviews schwierig. Es ist ein unglaublicher Tag für mich. Es war schwierig mit dem Wind und man musste das Beste aus den Bedingungen machen. Ich denke, ich war heute der Glücklichste. Der Wind war nicht sehr stark, aber er hat ständig gewechselt. Mal von vorn, mal von hinten, mal von der Seite. Manchmal alles zusammen. Ich bin froh, dass ich beim meinem Sprung Glück hatte. Ich möchte versuchen, die Stimmung zu halten. Wenn ich selbstbewusst bin, kommt es von allein. In den letzten Wochen ging es in die richtige Richtung.“
Nach 21 von 30 Springern entschied sich die Jury den Finaldurchgang abzubrechen. Immer stärker werdende und wechselnde Winde hätten wohl weder ein sicheres noch faires Finale zugelassen. FIS Renndirektor Walter Hofer zu gegenüber Berkutshi.com: „Angesichts der Tatsache, dass den ganzen Tag über der Fön hätte hereinbrechen kann, haben Jury und Athleten einen tollen Job gemacht. Wir hatten nicht soviel Spielraum was die Tageszeit betrifft und hätten es mit den immer länger werdenden Pausen nicht mehr geschafft, alle Athleten runter zu bringen.“
Nutznießer Koivuranta setzte seinen Siegsprung schon früh im Wettbewerb auf 132,5 Meter und erhielt 127,5 Punkte. 1,2 Zähler dahinter distanzierte Simon Ammann mit 133,5 Metern Weltmeister Kamil Stoch nur um einen Zehntelpunkt. „Ich muss heute zufrieden sein. Die Schanze war für mich schon immer schwierig. Ich hatte heute die richtigen Bedingungen und die nötige Aggressivität. Ich wollte unbedingt ein paar Punkte gut machen und das hat geklappt. Die Bedingungen sind schon seit Saisonbeginn verrückt, nichts ist sicher. Ich bin glücklich, dass ich gute Beine hatte. Das hat zu einer guten Anlaufposition und etwas Normalität geführt. Ich habe immer noch gute Chancen, die Gesamtwertung zu gewinnen, mit all meiner Erfahrung. Aber ich unterschätze niemals meine Konkurrenten. Thomas Diethart ist wie alle Österreicher sehr stark. Ich denke, es wird sehr eng. Bischofshofen liegt mir sicherlich besser.“
Kamil Stoch war zufrieden mit seinem ersten Podiumsplatz bei der Tournee: „Ich bin natürlich glücklich. Ich denke ich habe heute einen guten Job gemacht und bin sehr gut gesprungen. Es ist schön, dass dieser Sprung dann auch für das Podium gereicht hat. Es war natürlich schwierig, denn man wusste nie, welchen Wind man bekommt.“
Lokalmatador Gregor Schlierenzauer verpasste als Vierter nach 131,5 Metern das Podest nur um 0,8 Punkte. „Bei diesen Aufwindbedingungen springt man schnell mal weit. Es ist seit zwei Tagen darüber gesprochen worden, dass es sicher ein schwieriges Springen wird. Ich hab Glück gehabt“, sagte Schlierenzauer im Anschluss. Für Tourneeleader Thomas Diethart riss zwar die Podestserie bei der Tournee, 126,5 Meter und 122,7 Punkte sichern dem Österreicher aber eine glänzende Ausgangsposition für das Finale in Bischofshofen.
Bei schon im ersten Durchgang ständig wechselnden Windbedingungen konnte auch Peter Prevc mit 122,1 Punkten auf Platz sechs zufrieden sein. Der 41-jährige Noriaki Kasai folgte auf Rang sieben mit 121,3 Zählern. Nicht nach lachen zu Mute war es Thomas Morgenstern, der in der Windlotterie eine Niete zog und schon nach 119,5 Metern landen musste. 118,8 Punkte in der Tageswertung bedeuten bereits knapp 16 Zähler Rückstand im Tourneeklassement. Einen sehr erfolgreichen Tag für die zuletzt arg gebeutelten Finnen machte Jarkko Maeaettae perfekt. Mit Rang neun gelang ihm die bislang beste Weltcupplatzierung seiner Karriere. Denis Kornilov bestätigte als Zehnter seine starke Qualifikationsleistung und feierte sein bestes Resultat seit Planica zum Finale der vergangenen Saison.
Nicht von den turbulenten Bedingungen profitieren konnten die deutschen Springer. Richard Freitag auf Platz 11, Marinus Kraus auf 13, Severin freund als 15. und Andreas Wellinger auf Position 18 zeigten zumindest eine geschlossene Mannschaftsleistung. „Mit meinem Sprung war ich ganz zufrieden. Die Verhältnisse kann man nicht beeinflussen. Ich habe zwei oder drei Springer gesehen, bei denen es wirklich eng war. Aber dieser Nervenkitzel gehört dazu. Man hofft natürlich trotzdem, dass am Ende nicht alles von den Bedingungen entschieden wird.“
Stefan Kraft, 12. in Innsbruck zeigte zwar einen starken zweiten Sprung, aber: „Es ist natürlich schade. Aber die Entscheidung war sicher richtig. Ich habe es nicht genau gesehen, aber es ist sicher nicht besser geworden, sonst hätte die Jury nicht abgebrochen. Dass Thomas Diethart weiter führt ist geil.“ Endgültig aus dem Rennen um den Tourneesieg hat sich Anders Bardal als 14. von Innsbruck verabschiedet. 44 Punkte beträgt der Rückstand des Norwegers auf Thomas Diethart. Anders Jacobsen sprang auf Rang 16: „Es war nicht nur für mich ein seltsamer Wettkampf. Fair war es sicher nicht. Für die Zuschauer war es eine gute Show, es gab Stürze und turbulente Sprünge. Ich habe mich aber sicher gefühlt, ich bin zu blöd um Angst zu haben.“
Die Gunst der Stunde konnte der Slowene Tomaz Naglic nutzen, der mit Rang 17 sein bestes Weltcupresultat einfuhr. Manuel Fettner, 21. von Innsbruck: „Es war schwierig, das hat jeder gewusst. Ich hab nur versucht, die Kontrolle zu behalten um auf beiden Beinen zu landen.“ Jan Matura, 22. in der Tageswertung: „Man musste heute Glück haben. Bei mir hielt es sich die Waage, ich muss zufrieden sein. Die Stimmung ist perfekt, deshalb sind wir gesprungen.“ Maciej Kot aus Polen, der als 32. das „Finale“ verpasst hat, haderte mit den Bedingungen: „Es war wie Roulette, man musste Glück haben um weit zu springen. Aber ich denke es ist okay zu springen. Es kamen so viele Leute. Wir machen das ja nicht nur für uns, sondern auch für die Fans. Und die Bedingungen waren nicht zu schlecht.“
Vor dem Tourneefinale in Bischofshofen am Montag sind nur noch Thomas Morgenstern mit 15,4 und Simon Ammann mit 9,4 Punkten Rückstand auf Schlagdistanz zu Thomas Diethart. Der Tourneeleader: „Der Wettkampf in Innsbruck war sehr schwierig, ich hab es glaube ich nicht so schlecht erwischt. Ich hätte natürlich gerne einen zweiten Sprung gemacht, aber die Entscheidung der Jury war sicher richtig. Die Stimmung in Bischofshofen wird sicher riesig werden, es werden hoffentlich viele Verwandte und Bekannte von mir kommen, die Schanze liegt mir. Es wird sicherlich sehr spannend.“
Auf Rang vier wird wohl auch Noriaki Kasai 19,6 Punkte hinter Morgenstern nicht mehr um den Kampf um das Gesamtpodest eingreifen können. Der Tagesdritte Kamil Stoch kann sich bei 53 Punkten Rückstand in der Tourneewertung zumindest weiterhin mit dem gelben Trikot des Weltcupführenden trösten. Anders Bardal und Gregor Schlierenzauer bleibt auf den Tourneerängen sechs und sieben ebenfalls nur die Zuschauerrolle bei der Entscheidung. Die Deutschen Michael Neumayer, Andreas Wank und Andreas Wellinger belegen die Plätze 12 bis 14, Tagessieger Anssi Koivuranta liegt auf Rang 23.
Michael Neumayer hakte den Wettbewerb schnell ab: „Der sportliche Wert heute war für mich gleich Null. Fair war es nicht, aber sie haben aufgepasst, dass es nicht gefährlich wird. Ob ich in der Gesamtwertung 12. oder 15. werde, ist Wurscht. Ich bin aber auch weder gestern noch heute gut Ski gesprungen.“ Severin Freund, nach drei Stationen nur 22., schätzte nach dem Bergiselspringen ein: „Es ist für den Springer immer extrem schwer nachvollziehbar, ob es am Ende die richtige Entscheidung war. Man hat gesehen, dass es heute ein schwieriger Wettkampf war. Für den Springer ist es natürlich schöner, wenn es zwei Durchgänge gibt. Bei meinem Sprung war es nicht gefährlich, sonst hätte der Trainer ein Zeichen gegeben. Es hat hier trotzdem deutlich besser funktioniert als in Garmisch. Dass mein guter zweiter Sprung nicht zählt ist schade. Aber das Gefühl nehme ich mit.“
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Gesamtstand Vierschanzentournee