01 | Tschofenig, D. | 274.8 | ||
02 | Hoerl, J. | 269.7 | ||
03 | Kraft, S. | 268.0 | ||
04 | Forfang, J. | 264.9 | ||
05 | Deschwanden, G. | 264.4 | ||
Ganzes Ergebnis » |
Der herausragende Anders Jacobsen aus Norwegen ist auf dem besten Weg die vier Siege, die Sven Hannawald bei der 50. Vierschanzentournee feiern konnte, zu wiederholen. Nach einem spektakulären und gefährlich aussehenden Sprung auf 131 m im ersten Durchgang, lag der 26-jährige nach dem ersten Durchgang auf Platz Neun.
Jacobsen hatte nach dem Absprung die Skienden überkreuzt und war während des Fluges in heftige Turbulenzen geraten, konnte diesen dann aber sicher landen.
Mit einem beeindruckenden Sprung auf 143 m im Finaldurchgang sicherte er sich dann mit 277.7 Punkten seinen zweiten Sieg.
Die Ergebnisse von Anders Jacobsen »
"Der Absprung bei meinem ersten Sprung war eigentlich sehr gut und kraftvoll, aber die Skienden sind zusammengekommen, dann fingen die Skier heftig an zu flattern. Ich hätte eigentlich einen 360° Loop versuchen können," scherzte der Sieger nach dem Wettkampf. "Wenn ich es schaffe diese Energie mit zu den beiden nächsten Springen zu nehmen, sieht es gut aus. Ich peile sicher einen dritten Sieg bei dieser Tournee an," so Jacobsen selbstbewusst.
Gregor Schlierenzauer, der Führende nach dem ersten Durchgang, verpasste mit dem zweiten Platz seinen vierten Sieg auf der Olympiaschanze.
Der Österreicher lag mit 134 m und 136.5 m (276.8 Punkte) am Ende nur 0.9 Punkte hinter dem Sieger.
Schlierenzauer liegt in der Gesamtwertung nun 12.5 Punkte hinter Jacobsen, und wird beim dritten Springen am Bergisel von Innsbruck zweifellos zum Angriff blasen.
"Mein zweiter Sprung war nicht schlecht, aber Anders hat offenbar einen Supersprung erwischt und auch Glück gehabt. Im ersten Durchgang hat man aber gesehen, dass Anders auch straucheln kann. Jetzt freue ich mich auf mein Wohnzimmer Bergisel," gab sich Schlierenzauer kämpferisch.
Das Duell Jacobsen gegen Schlierenzauer geht also - sicher sehr zur Freude der Fans am Bergisel und in Bischofshofen - in die dritte Runde.
Jacobsen ist der Sieg in den Springen drei und vier zuzutrauen, ebenso aber kann es Schlierenzauer gelingen die beiden Springen - und die Tourneewertung zu gewinnen.
Ein Sieger der nicht Jacobsen oder Schlierenzauer heißt, scheint dagegen bei dieser Tournee sehr unwahrscheinlich. Zu gut sind die beiden Ausnahmekönner derzeit in Form.
Die großartige Leistung des norwegischen Teams komplettierten Anders Bardal (136.5 m und 135.5 m; 267.2 Punkte) und Tom Hilde (133.5 m und 138 m; 266.4 Punkte) auf den Plätzen drei und vier. "Ich freue mich sehr über diesen dritten Rang. Im Probedurchgang hatte ich etwas Schwierigkeiten, im ersten Durchgang dann Aufwind und das hat mir Selbstvertrauen für das Finale gegeben. Der Sprung war dann auf einem sehr hohen Level. Unsere Mannschaftsleistung war sensationell", so Bardal.
Video-Interview mit Anders Jacobsen »
Gleich hinter den Norwegern landeten zwei Athleten aus Polen.
Mit Sprüngen auf 134.5 m und 135 m (265.7 Punkte) zeigte Maciej Kot eine stabile Leistung und erreichte das beste Weltcupergebnis seiner Karriere, gefolgt von Kamil Stoch und Dimitry Vassiliev (beide 261.8 Punkte).
Ein weiteres gutes Ergebnis für den Routinier aus Russland, mit dem er weiter zu den Kandidaten für einen Podestplatz in der Gesamtwertung der Tournee gehört.
Starke Teamleistung der Deutschen
Vor 20 500 Zuschauern gelang den Deutschen eine starke Mannschaftsleistung. Acht Springer qualifizierten sich für das Finale, Andreas Wellinger (133 m und 131.5 m; 253 Punkte) und Andreas Wank (128 m und 132 m; 252.5 Punkte) waren heute stärker als ihre erfahreneren Teamkollegen. Severin Freund wurde 15. mit 129.5 m und 130.5 m und 251.9 Punkten. "Der Wettkampf hätte besser sein können, das stimmt", fasste sich Severin Freund zunächst kurz. Freund, der in Oberstdorf mit dem dritten Platz noch hatte aufhorchen lassen, rutsche in der Gesamtwertung der Tournee auf Rang fünf ab.
Routinier Martin Schmitt, Siebenter nach dem ersten Sprung, kam im Finale auf 129 m und konnte seine Spitzenposition damit nicht verteidigen. Er wurde am Ende 14., einen Platz vor Severin Freund. Einer der Besten im gestrigen Training und der Qualifikation, Michael Neumayer (246.1 Punkte), wurde 21. Auch Maximilian Mechler (22.), Danny Queck (23.) und Richard Freitag (25.) waren im Finaldurchgang dabei.
Ammann und Loitzl draussen
Einer der Top-Kandidaten für den Gesamtsieg, Simon Ammann (124 m; 112.8 Punkte) verlor sein K.O. Duell gegen Kamil Stoch und konnte sich auch über die lucky loser Regel nicht für das Finale qualifizieren.
"Gestern und auch heute im Probedurchgang bin ich gut gesprungen. Es haben nur 3, 4 oder 5 Meter gefehlt, es ist alles sehr eng. Das ist wirklich dumm, dass das hier passiert ist", sagte der Schweizer für den der Traum vom ersten Tourneesieg damit ausgeträumt ist.
Wolfgang Loitzl - 14. in Oberstdorf - konnte sich nicht für den zweiten Durchgang qualifizieren. Der Österreicher wurde mit einem Sprung auf 126 m (117.6 Punkte) 33.. Dieses Schicksal teilten auch seine Teamkollegen Michael Hayböck (31.) und Martin Koch (39.). Beide verloren gegen Polen, wie schon im letzten Wettkampf in Oberstdorf.
Keine Punkte für Japan
Keiner der Japaner konnte heute Weltcuppunkte erreichen. Nach einem starken Saisonstart verloren Taku Takeuchi (37.) und Reruhi Shimizu (45.) gegen Thomas Morgenstern und Richard Freitag.
Lukas Hlava, der in der Qualifikation und im Probedurchgang gut gesprungen ist, verpasste auf Grund eines Sturzes ein weiteres gutes Ergebnis. Der Tscheche sprach auf 128 m, verlor im Auslauf aber das Gleichgewicht. Andere Springer von Cheftrainer David Jiroutek machten es besser. Jan Matura und Roman Koudelka landeten auf den Plätzen 16 und 18.
Gesamtwertung Vierschanzentournee »
In der Tournee-Gesamtwertung führt Anders Jacobsen Weiter vor Gregor Schlierenzauer und dem Norweger Tom Hilde. Nach dem zweiten Springen der 61. Vierschanzentournee bleibt Anders Jacobsen (586.3 Punkte) in Führung, gefolgt von Gregor Schlierenzauer (573.8 Punkte). Mit Tom Hilde (547.7 Punkte) liegt ein weiterer Norweger auf dem dritten Platz. Severin Freund ist als Fünfter (542.7 Punkte) der beste Deutsche.
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