Slowenen feiern ersten Team-Sieg
Das Imperium hat zurückgeschlagen! Österreich hat zum dritten Mal in Folge die FIS-Team-Tour gewonnen und damit den Siegerscheck über 100.000 Euro Extraprämie einkassiert. Den Österreichern genügte im abschließenden Team-Fliegen auf der Heini-Klopfer-Flugschanze in Oberstdorf ein zweiter Platz hinter den Überraschungssiegern aus Slowenien.
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Die Slowenen haben überhaupt noch nie einen Team-Wettkampf gewonnen, doch es war ein Sieg mit bitterem Beigeschmack, denn Peter Prevc zog sich bei einem Sturz eine Schulterverletzung zu, offenbar am Bandapparat. Das slowenische Super-Talent segelte auf 225,5 Meter, doch diesen Hammer-Satz konnte der 19-Jährige nicht stehen.
Prevc bezahlt den Sieg teuer - Schulterverletzung
Nach der Landung kippte er vornüber und verletzte sich an der linken Schulter. Der Flug war genauso weit wie der Schanzenrekord-Flug von Harri Olli, der seinen Sprung vor ziemlich genau drei Jahren aber sicher landete. Prevc stand zunächst auf, ließ sich dann aber an der Schulter behandeln. Wenige Minuten nach dem Sturz sackten dem Slowenen dann die Beine weg und er musste zur Beobachtung ins Krankenhaus nach Immenstadt gebracht werden. Dort wurde dann die Bänderverletzung diagnostiziert. Prevc tritt nun die Heimreise an - er wird wohl an der Schulter operiert werden müssen.
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Dennoch gewannen die Slowenen in der Besetzung Jurij Tepes, Jure Sinkovec, Prevc und Robert Kranjec das nach einem Durchgang beendete Springen mit 732,5 Punkten knapp vor Österreich (731,8). Dritter wurden die Norweger (715,9), die aber bei den schwierigen Bedingungen nicht voll überzeugen konnten. Vierter wurde Deutschland vor Tschechien.
"Der Wettkampf war nicht leicht. Die Veranstalter haben einen richtig guten Job gemacht. Am Ende wurde die Spur ein bisschen langsam. Ich bin froh, dass wir uns über die schlechten Bedingungen hinwegsetzen konnten. Natürlich gelten unsere Gedanken dem Peter Prevc. Wir hoffen das Beste für ihn", sagte Tepes.
Schlierenzauer nur 170,5 Meter - Pointner gratuliert Slowenen
Die Österreicher hatten bis kurz vor Schluss komfortabel geführt, doch ausgerechnet Top-Flieger Gregor Schlierenzauer landete schon nach 170,5 Metern - der Sieg war dahin. Trösten können sich die ÖSV-Adler mit dem Gesamtsieg. Österreich gewann die FIS-Team-Tour mit 3.055,9 Punkten vor Norwegen (3.030) und Slowenien (2.994,9). "Es gibt viele Athleten, die enorme Skiflug-Talente haben. Nach dem Wochenende von Willingen haben wir uns voll auf unsere Arbeit konzentriert. Wir sind froh über den Gesamtsieg, müssen aber den Slowenen zum Tagessieg gratulieren. Sie haben großartige Flüge gezeigt", sagte ÖSV-Trainer Alexander Pointner.
Bei den Slowenen zeigte Tepes mit einem sensationellen Flug auf 218 Meter eine Glanzleistung. Auch Kranjec landete weit hinter der 200-Meter-Marke, Prevc flog ja ohnehin so weit wie kein anderer. Unbändigen Jubel gab es in der slowenischen Kabine nach Bekanntgabe des Abbruchs, nur Prevc war zu diesem Zeitpunkt schon auf dem Weg in die Klinik. Er wird in der kommenden Woche bei der Skiflug-WM in Vikersund nicht mitwirken können.
Schwieriger Wettkampf
Bei ständig wechselnden Winden und immer stärker werdendem Schneefall entwickelte sich ein spannender, mitreißender Wettkampf, über dem aber auch immer eine gewisse Gefahr schwebte. Die Jury war zum ständigen Handeln gezwungen. Nach dem der erste Durchgang schon 90 Minuten dauerte, entschied sich die Rennleitung, den zweiten Durchgang nicht mehr durchzuführen.
"Bei so wenig Anfahrt musst du brutal exakt springen, sonst kommst du schon auf dem Vorbau auf", erklärte Michael Neumayer die Probleme mit der ganz eigenen Schanzen-Topographie. Doch die Besten der Welt können genau damit perfekt umgehen. Ein Martin Koch oder ein Richard Freitag zogen die Flüge tief ins Tal.
Norweger mit kleinem Team zur WM
In der kommenden Woche steht die Skiflug-WM in Vikersund an. Da wollen sich die Norweger wieder in alter Bestform präsentieren. Die Generalprobe für sie lief nicht nach Wunsch. Top-Favorit nach den Leistungen in Oberstdorf ist Koch, der mit der Favoritenrolle auch gut leben kann.
Die Norweger wollen überraschenderweise wohl nur fünf Athleten nominieren. "Wir werden in Oslo direkt nach unserer Ankunft am Flughafen eine Pressekonferenz haben und dann direkt die Nominierung für die Skiflug-WM in Vikersund bekannt geben. Vermutlich werden wir nur fünf Athleten nominieren, weil erfahrungsgemäß der Druck innerhalb des Teams zu groß wird, wenn zu viele Athleten nominiert sind", erklärte Sportchef Clas-Brede Brathen.
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