01 | Deutschland | 1097.4 | ||
02 | Norwegen | 1075.1 | ||
03 | Österreich | 1065.9 | ||
04 | Slowenien | 1034.8 | ||
05 | Japan | 875.1 | ||
Ganzes Ergebnis » |
Gregor Schlierenzauer heißt der Doppelsieger bei der Flug-Premiere auf der größten Schanze der Welt in Vikersund. Der 21-jährige Österreicher durfte nach dem punktgleichen Erfolg gemeinsam mit Johan Remen Evensen am Samstag diesmal alleine aufs oberste Treppchen des Podestes.
Die Riesenschanze in Vikersund »
Video: Adam Malysz im Interview »
Mit Flügen von 227 und 237,5 Metern siegte der Tiroler mit 487,5 Punkten und ist definitiv zurück in der Weltspitze. In dieser Form ist Schlierenzauer einer der Gold-Favoriten bei der WM in Oslo, die in zehn Tagen beginnt. Davon wollte der Triumphator allerdings nichts wissen: "Eine wunderschöne Schanze. Heute werde ich genießen, dass ich ganz oben stehen darf, aber in Oslo fängt alles wieder bei Null an", sagte Schlierenzauer bescheiden. Dann meinte er aber: "Ich liebe Norwegen und freue mich natürlich jetzt auf die WM."
Super-Wochenende für Evensen
Doch auch Evensen wird dieses Wochenende sicher nie vergessen. Am Freitag fliegt er gleich zweimal zu einer Weltrekordmarke, am Samstag gewinnt er zum ersten Mal ein Weltcupspringen und am Sonntag landete er noch einmal auf Platz zwei. Vikersund und Evensen - das ist eine absolute norwegische Traum-Ehe. "Das war ein sehr anstrengendes Wochenende für mich, aber es ist auch die bisher größte Erfahrung meiner Laufbahn und ich genieße jede Sekunde davon", sagte Evensen.
Das ist der neue Überflieger Evensen »
Zum Abschluss der Flugtage auf dem neuen Vikersundbakken holte sich der neue norwegische Skisprung-Star mit Flügen auf 230,5 und 226 Metern (476,7) Rang zwei. Ebenfalls auf dem Podium: Der 33-jährige Pole Adam Malysz, der 213 und 230,5 Meter weit flog, erhielt 447,8 Punkte. Das reichte für den dritten Platz und damit die 91. Podiums-Platzierung seiner erfolgreichen Laufbahn. "Ich bin sehr froh über diesen dritten Platz, denn die Weite im Finale ist meine persönliche Bestleistung. Gregor und Johan sind sehr stark im Moment, es ist unglaublich, wie weit sie fliegen. Die Schanze hier ist toll, es ist wahrscheinlich die beste Skiflug-Schanze der Welt", sagte Malysz nach seinem Rekordflug.
Schweizer Rekord für Ammann
Einen neuen Schweizer Rekord sprang Simon Ammann, der im Finale seine persönliche Bestweite auf 238,5 Meter schraubte. Das reichte zwar nicht wie am Samstag für den Sprung aufs Treppchen, aber dafür hat er sich mit diesem Flug einmal mehr in die Geschichtsbücher geschrieben. Und Rang vier ist auch aller Ehren wert.
Video: Interview mit Simon Ammann »
Im ersten Durchgang scheiterten einige Große der Szene
Mit Janne Happonen (6.) und Matti Hautamaeki (9.) schafften es zwei Finnen unter die Top Ten. Die Jungs von Trainer Pekka Niemelä nehmen vor der WM richtig Fahrt auf. Happonen flog übrigens auf die Tagesbestweite von 240 Metern und holte sich damit den finnischen Landesrekord. Die Norweger dürfen sich neben den Top-Leistungen Evensens auch über die Flüge von Tom Hilde (8.) und Ole Marius Ingvaldsen (10.) freuen, die es wie der österreichische Flug-Künstler Martin Koch (7.) in die Top Ten schafften.
Denis Kornilov aus Russland zeigte sich stark verbessert und freute sich über Platz 13. Ein weiteres gutes Resultat erzielte der italienische Rekordhalter Andrea Morassi. Nach Rang 21 am Samstag wurde der 22-Jährige sehr guter 15. Regelmäßig erzielt Morassi seine besten Ergebnisse beim Skifliegen. Für die Tschechen erzielte Jakub Janda als 17. das Top-Resultat. Bester Deutscher wurde Maximilian Mechler als abgeschlagener 27.
Es war ein etwas seltsamer erster Durchgang. Denn einige Minuten, bevor die beiden Überflieger Evensen und Schlierenzauer, die direkt hintereinander kamen, starteten, ging die Jury sicherheitshalber mit dem Anlauf noch einmal ein wenig herunter, was zur Folge hatte, dass ausgezeichnete Springer wie Michael Neumayer, Daiki Ito und Roman Koudelka kaum über den Schanzenvorbau kamen und es trotz der zusätzlichen Punkte für den geringen Anlauf nicht ins Finale schafften.
Evensen: Würde auch mit mehr Anlauf springen
"Für mich ist es okay, ich springe derzeit auch so weit. Ich würde aber auch mit noch etwas mehr Anlauf springen, die Bedingungen sind so gut, dass man heute 250 Meter fliegen kann", sagte Evensen zu der Problematik, die viele Springer als wettbewerbsverzerrend einstuften.
Video: Interview mit Weltcupgesamtsieger Thomas Morgenstern »
"Wir haben beschlossen, uns auf den Wettkampf zu konzentrieren", gab sich ÖSV-Chefcoach Alexander Pointner zugeknöpft. Der Österreicher hatte am Samstag weniger Anlauf als Sicherheit für seine Springer gefordert.
Morgenstern gewinnt nach 2008 wieder den Gesamtweltcup
Einen weiteren großen Grund zur Freude hatten die Österreicher aber unabhängig von allen Diskussionen. Denn Thomas Morgenstern wurde am Sonntag Fünfter und holte sich dadurch den vorzeitigen Gewinn des Gesamtweltcups - und das, so wird es wohl jeder bestätigen, völlig verdient. Drei Wettkämpfe vor Ende der Saison hat der Kärntner damit seinen zweiten Gesamtsieg in der Tasche.
5 Fragen - 5 Gesichter mit Thomas Morgenstern »
"Eine unglaubliche Saison für mich. Ich habe gemerkt, dass ich mir in den vergangenen Jahren oft selbst im Weg gestanden habe. Man muss negative Sachen abhaken. Das kann ich mittlerweile gut. Heute hat es Spaß gemacht. Ich habe stetig an mir weitergearbeitet", erklärte Morgenstern seinen Erfolg, dem ihm auch der zweitplatzierte Ammann nicht mehr streitig machen kann. "Das größte Ziel habe ich erreicht, jetzt kann die WM kommen. Ich weiß zwar nicht, was da kommt, aber ich werde mein Bestes geben."