01 | Deutschland | 1097.4 | ||
02 | Norwegen | 1075.1 | ||
03 | Österreich | 1065.9 | ||
04 | Slowenien | 1034.8 | ||
05 | Japan | 875.1 | ||
Ganzes Ergebnis » |
Kamil Stoch hat einen turbulenten Wettkampf in Klingenthal für sich entschieden und damit seinen zweiten Weltcupsieg in dieser Saison gefeiert. Der Pole (264,6) gewann auf der exzellent präparierten Schanze in der Vogtland-Arena knapp vor dem Österreicher Thomas Morgenstern, dem nur 0,6 Punkte zu seinem ersten Sieg im Erzgebirge fehlten.
Die Ergebnisse von Tagessieger Kamil Stoch »
"1999 habe ich hier einen Schanzenrekord aufgestellt und im letzten Oktober habe ich den Grand-Prix Wettkampf hier gewonnen. Klingenthal ist ein guter Platz für mich. Mein zweiter Sprung war sehr gut, aber auch der erste war nicht schlecht", so der Sieger.
Auf Rang drei flog Simon Ammann aus der Schweiz, der wiederum nur 0,7 Punkte Rückstand auf Morgenstern hatte. Ein engeres Resultat hat es in dieser Saison noch nicht gegeben. Und nach diesem knappen Ergebnis kritisierte Ammann die Punkterichter. "Morgensterns Bindung ging bei der Landung auf, ich verstehe nicht wie man dann eine 19.0 für die Haltung ziehen kann. Das hat mich den zweiten Platz gekostet."
Morgenstern war hingegen mit dem Ergebnis zufrieden. "Mein erster Sprung war sehr gut und hat mich in eine gute Ausgangsposition gebracht. Das war ein weiterer wichtiger Schritt für mich."
Uhrmann hatte die Hand schon am Siegespokal
In der gut gefüllten Vogtland-Arena lag eine Sensation in der Luft, weil der 32-jährige Michael Uhrmann nach einem unglaublich starken Sprung auf die Schanzenrekordweite von 146,5 Meter nach dem ersten Durchgang in Führung lag. Und diese Führung war durchaus komfortabel. Seine Teamkollegen hatten sich schon unten versammelt, um den vermeintlichen Tagessieger zu bejubeln, doch dann landete der Bayer nach einem Sprung auf nur 115 Metern bei schlechten Bedingungen und Rückenwind nur auf Rang 13. Einen Raunen ging durchs Publikum, nichts war es mit dem zweiten deutschen Heimsieg in Folge.
5 Fragen - 5 Gesichter mit Kamil Stoch »
"Das ist mir im Endeffekt lieber, als wenn ich mit zwei Sprüngen auf 130 Meter 13. geworden wäre. Den Schanzenrekord nehme ich mit", sagte Uhrmann und suchte damit das Gute an diesem Resultat.
Österreich zieht in der FIS-Team-Tour-Wertung auf und davon
Weitere Punkte für Österreich in der FIS-Team-Tour-Wertung sammelte Andreas Kofler (249,4) als starker Vierter. Damit bauten die ÖSV-Adler ihre ohnehin schon große Führung (2.152,2) sogar noch aus und werden bei noch zwei ausstehenden Springen kaum mehr zu schlagen sein. Allerdings erzielten auch die Polen ein Top-Ergebnis, denn neben Tagessieger Stoch landete auch Adam Malysz als Siebter weit vorne. Die Polen (2.056,2) zogen in der FIS-Team-Tour-Wertung an den Deutschen (2.031,2) vorbei auf Platz zwei.
Roman Koudelka aus Tschechien, der nach Durchgang 1 noch der erste Uhrmann-Jäger war, musste sich am Ende mit Rang sechs zufrieden geben, dennoch ein absolutes Top-Resultat für den Tschechen, dessen Team häufig auf der Anlage im Erzgebirge trainiert. Tom Hilde wurde als Achter bester Norweger, dahinter schaffte Rückkehrer Janne Happonen aus Finnland wieder ein prima Ergebnis. Bester Deutscher war am Ende einmal mehr Severin Freund als Zehnter. So schafften es Athleten aus sieben Nationen in die Top Ten. Man sieht, bei der näher rückenden WM wollen alle in Bestform sein.
Pech für die Norweger
Nach Uhrmanns Rekordflug ging die Jury im ersten Durchgang zwei Luken zurück und Top-Athleten wie Bjoern-Einar Romoeren, Johan Remen Evensen, Anders Bardal, Daiki Ito und Wolfgang Loitzl hatten bei plötzlich einschlafendem Aufwind keine Chance auf eine Qualifikation für das Finale.
Vor allem die Norweger hatten großes Pech, sie erwischten fast in kompletter Mannschaftsstärke den schlechten Wind bei wenig Anlauf. Auch Gregor Schlierenzauer, der Sieger der Qualifikation, gehörte zu dieser Gruppe. Immerhin rettete sich der Tiroler noch ins Finale und griff da noch einmal an. Am Ende Rang 5 - mehr war wirklich nicht drin für Schlierenzauer, der seinen tollen Sprung auf 140 Meter im Finale ohne Reaktion hinnahm. Auch in der Leaderbox stand er völlig teilnahmslos - unglaublich sauer war er, der Österreicher.
Schlierenzauers Teamkollege Manuel Fettner erbrachte als Elfter einen weiteren Beleg für seine WM-Tauglichkeit. Rechtzeitig zur WM kommt Jernej Damjan wieder in Schuss - Rang 12 ist sein bisher bestes Saisonresultat. Der frisch gebackene Vater Anders Jacobsen wurde als 16. zweitbester Norweger. Damit fanden seine Punkte Einzug in die Team-Tour-Wertung.
Kasai in aussichtsreicher Position disqualifiziert
Michael Neumayer wurde 15., auch er hatte nach dem ersten Durchgang als 7. noch etwas bessere Karten. Sein Teamkollege Richard Freitag stellte als 17. Ansprüche auf einen Platz im WM-Team. Den dürfte auf tschechischer Seite Jakub Janda (18.) sicher haben. Seine Formkurve zeigt nach oben. Auch Pascal Bodmer (19.) ist noch im Rennen um einen WM-Platz, zumal Martin Schmitt es nicht ins Finale schaffte.
Bei den Finnen avancierte Happonen zu einer Art Lebensversicherung. Den zweitbesten Adler der FinnAir muss man lange suchen, es ist Matti Hautamaeki als 28. Pech hatten die Japaner, denn Noriaki Kasai wurde nach einem tollen ersten Sprung, der ihn weit nach vorne gespült hätte, wegen eines zu langen Skis disqualifiziert.
Morgenstern in der Gesamtwertung fast uneinholbar
Schon am Freitag geht es beim Skifliegen auf der Heini-Klopfer-Schanze in Oberstdorf mit der Qualifikation weiter. Um 17.00 Uhr gehts los.
Die Weltcup-Gesamtwertung hat Morgenstern so gut wie im Sack. Bei nur noch sechs ausstehenden Springen hat er mit 1.514 Zählern einen nahezu uneinholbaren Vorsprung auf Ammann (1.073) und Kofler (980).