01 | Deutschland | 978.8 | ||
02 | Norwegen | 975.2 | ||
03 | Österreich | 959.3 | ||
04 | Japan | 938.0 | ||
05 | Slowenien | 836.2 | ||
Ganzes Ergebnis » |
Martin Koch hat es endlich geschafft: In seinem 210. Weltcupspringen holte sich der Kärntner den ersehnten ersten Sieg seiner Karriere. Und wie verdient war der! Der 28-Jährige flog in beiden Durchgängen mit 211,5 und 213 Meter (nur einen Meter unter Schanzenrekord) die Bestweite und gewann mit 425,2 Zählern vor seinem Teamkollegen Thomas Morgenstern, der ehrliche Freude über den Sieg seines Kärntner Landsmanns zeigte.
"Ich bin happy über diesen super Wettkampf und froh, dass der Tag auf den ich so lang gewartet habe endlich gekommen ist", jubelte Koch. "Schön, dass ich meinen ersten Weltcupsieg bei einem Skifliegen feiern konnte, weil ich Skifliegen einfach liebe. Ein spezieller Dank gilt auch unserem Coach Alexander Diess, er hat immer an mich geglaubt und einen großen Anteil daran, dass ich heute am Ziel angekommen bin", so der Tagessieger weiter.
Malysz dankt den polnischen Fans - Koch dankt Alex Diess
Der Tourneesieger verwies mit 421,9 Punkten Adam Malysz (416,6) zur Freude der zahlreichen polnischen Fans, die sich auf den kurzen Weg ins tschechische Harrachov gemacht hatten, auf Rang drei. "Eine riesengroße Gratulation an Mascht, er hat sich diesen Sieg wirklich sehr verdient. Auch ich selbst habe heute zwei super Flüge gezeigt, das war ein richtig lässiger Wettkampf. Ich bin froh, dass es nach den zahlreichen Schwierigkeiten, die wir hier in der Vergangenheit erlebt haben, heute einen halbwegs fairen Wettkampf geben konnte. Für mich ist es nicht selbstverständlich, dass es beim Fliegen so gut läuft, zum ersten mal in meiner Karriere konnte ich sogar einen Durchgang gewinnen", freute sich auch Morgenstern. Malysz bedankte sich bei den zahlreichen Fans aus Tschechien und Polen und zeigte sich über seine 88. Podestplatzierung zufrieden: "Ich bin sehr glücklich. Es wird bestimmt auch am Sonntag ein guter Wettkampf werden."
Vierter beim ersten Skifliegen der Saison wurde der als guter Flieger bekannte Robert Kranjec aus Slowenien vor Gregor Schlierenzauer, der als Fünfter sein bestes Saison-Ergebnis schaffte. Für den ÖSV-Adler scheint der Plan aufzugehen, sich beim Skifliegen neues Selbstvertrauen zu holen. Simon Ammann aus der Schweiz wurde vor dem besten Norweger Tom Hilde Sechster.
Romoeren gibt Podiumsplatzierung aus der Hand
Einen fast schon sicher geglaubten Sprung aufs Podest verdarb sich Bjoern-Einar Romoeren im Finale. Schon in der Anfahrt war der Norweger sehr unruhig und wackelte, bei schwierigen Bedingungen landete er schließlich schon nach 160,5 Metern und fiel von Rang zwei noch auf den achten Platz zurück.
Vor knapp 10.000 Fans schafften die beiden tschechischen Lokalmatadoren Roman Koudelka (10.) und Jan Matura (11.) Top-Resultate. Unter dem Jubel der Fans komplettierten Borek Sedlak (19.) und Jakub Janda (22.) ein gutes tschechisches Team-Ergebnis. Bester Deutscher wurde Michael Neumayer als 14.
Schöne Bilder aus der Qualifikation »
Es hatten sich nicht alle Top-Stars der Szene aufgemacht ins Dreiländereck Tschechien - Polen - Deutschland. Der werdende Vater Anders Jacobsen, Andreas Kofler, Pavel Karelin und Janne Ahonen beispielsweise fehlten ebenso wie der bei der Tournee erstarkte Michael Uhrmann und dessen Teamkollege Severin Freund, die sich von den Tourneestrapazen erholen.
Auch die Japaner waren nicht mit ihrer stärksten Mannschaft am Start, Noriaki Kasai und Daiki Ito trainieren in Japan. So war Kazuya Yoshioka als 25. der einzige Adler der Air Nippon in den Punkten.
Gutes Weltcup-Debüt des Slowenen Naglic
Dafür waren ein paar Gesichter am Start, die sich in dieser Saison erstmals zeigten. Ilja Rosliakov holte für Russland als 28. drei Punkte, auf slowenischer Seite gab der 21-jährige Tomaz Naglic als 26. ein vorzügliches Weltcup-Debüt. Der Norweger Ole Marius Ingvaldsen sprang als 17. so weit nach vorne wie noch nie in seiner Karriere.
Viele Springer hatten Probleme auf dem 'Teufelsbakken'
Es war ein schwieriger erster Durchgang auf dem selektiven 'Teufelsbakken'. Viele Springer hatte arge Probleme mit der riesigen Schanze, die von einem gefährlichen Rückenwind umtost war. Nur die Besten der Fliegerszene wussten dem Wind zu trotzen.
Das ist der Riesenbakken in Harrachov »
Um ein Haar wäre der Norweger Vegard Haukoe Sklett im ersten Durchgang fürchterlich gestürzt. Der Wind drückte ihm die Ski nach unten, mit Ach und Krach rettete der 24-Jährige den Sprung. Eine falsche Reaktion und Sklett hätte sich überschlagen. Die Deutschen verloren mit Danny Queck, Maximilian Mechler, der in der Quali noch auf 208 Meter geflogen war, und dem disqualifizierten Christian Ulmer gleich drei Athleten im ersten Durchgang.
Local hereo Hajek holt keine Punkte
Auch Antonin Hajek, der ganz in der Nähe der Schanze aufwuchs und der eigentlich ein vorzüglicher Flieger ist, gehörte zu den Geschlagenen. Das zeigt einmal mehr, dass ein Skispringer, der nicht in Form ist, beim Fliegen nicht zu einem guten Resultat in der Lage ist.
In der Weltcup-Gesamtwertung baute Morgenstern durch seine bereits zehnte Treppchenplatzierung dieser Saison seine Führung aus. An seine 983 Punkte kommt bei weitem keiner heran, am ehesten noch Kofler (621).