01 | Deutschland | 1097.4 | ||
02 | Norwegen | 1075.1 | ||
03 | Österreich | 1065.9 | ||
04 | Slowenien | 1034.8 | ||
05 | Japan | 875.1 | ||
Ganzes Ergebnis » |
Thomas Morgenstern ist der Mann der Stunde, sozusagen der 'Vorweihnachtsmann'. In Engelberg gewann der Österreicher auch das zweite Springen und siegte damit zum vierten Mal in Folge. Allerdings war es am Samstag auf der Groß-Titlis-Schanze ein Kampf auf Messers Schneide gegen den polnischen Oldtimer Adam Malysz, der rechtzeitig vor der Tournee scheinbar mächtig auf Touren kommt. "Obwohl ich bei beiden Sprüngen ein bisschen spät war, hat es für das Treppchen gereicht. Jetzt möchte ich einfach meine besten Sprünge zeigen und dann kommen die Siege von allein", glaubt Malysz.
Malysz lag nach dem ersten Durchgang in Führung, doch Morgenstern hatte mit einem technischen Problem, einem gerissenen Reißverschluss, zu kämpfen und konnte nicht springen. Malysz legte vor. 135 Meter schaffte der 33-Jährige, danach durfte Morgenstern ran und er flog auf 135,5 Meter und fing Malysz (288,8) mit 291 Punkten noch ab. So wurde es dann doch nichts mit dem 39. Weltcupsieg für den polnischen Superstar. Dritter wurde der Finne Matti Hautamaeki (284,8), der schon die gesamte Saison über in ganz hervorragender Form ist. "Es war nicht perfekt, aber ich bin sehr zufrieden. Wenn ich morgen wieder so springe, habe ich gute Chancen aufs Podium. Die besten Fünf sind sehr eng beieinander im Moment", meinte Hautamaeki.
Morgenstern: Malheur cool weggesteckt
"Mir ist der Reißverschluss aufgeplatzt, da ist mir erstmal das Herz stehen geblieben. Ich habe versucht eine Lösung zu finden, Klebeband oder so. Dann hat es aber funktioniert. Wir haben das ein bisschen weiter aufgeschnitten und dann mit Sicherheitsnadeln zugemacht", erklärte Morgenstern sein Malheur, das er aber extrem cool wegsteckte und noch zu seinem 18. Weltcupsieg flog. "Es macht mir keinen Druck, nach diesen Ergebnissen der Top-Favorit für die Vierschanzentournee zu sein", fügte er hinzu.
"Ich habe ihm gesagt, dass ich zuerst springe, denn es war keine Zeit zu verlieren. Vielleicht habe ich ihm ja so sogar zum Sieg verholfen?", fragte sich Malysz und gab dann ein Lob an seinen Kontrahenten weiter: "Morgi springt im Moment einfach sehr gut. Ich muss mich steigern, wenn ich ihn schlagen will."
Die lange Karriere des Adam Malysz »
Endlich gab es einmal wunderbare Bedingungen an der schönen Naturschanze in Engelberg und so entwickelte sich ein toller Wettkampf. Nach dem am Freitag ja nur ein Durchgang Einzug in die Wertung erhielt, überboten sich die Athleten am Samstag im Finale. Ville Larinto zauberte 140 m in den Schnee und verbesserte sich noch von Rang 14 auf Platz fünf. Anders Bardal schaffte 137 und brachte damit die Jury ins Grübeln. Die Zuschauer hingegen waren erfreut ob der Weitenjagd der besten Skispringer der Welt.
Karelin bestätigt seine Top-Leistung vom Freitag
Für die Russen, bei denen eigentlich Dimitri Vassiliev sein Weltcup-Comeback feiern sollte, überzeugte erneut Pavel Karelin. Nach Rang sieben am Freitag, was die beste Platzierung seiner gesamten Karriere war, schaffte der 20-jährige Mann aus Nischni Nowgorod mit Platz zehn erneut ein Top-Resultat. Für die Tschechen überraschte Roman Koudelka als 14.
Adam Malysz und das 84. Treppchen seiner Karriere
Viel war geschrieben worden vor der Saison über die jungen Polen, doch dann war es doch wieder der 'alte Mann' Malysz, der das erste Podium der aktuellen Sprungzeit für die Polen erreichte. Es war seine 84. Treppchenplatzierung. Drei Polen hatten es ins Finale geschafft. Für Kamil Stoch blieb Rang 12, für Marcin Bachleda Platz 25.
Zwei Italiener im Finale
Erfreulich für die Italiener: Mit Sebastian Colloredo (27.) und Andrea Morassi (28.) holten gleich zwei Athleten von Roberto Cecon Weltcupzähler. Bester Deutscher wurde Stephan Hocke (16.), dessen Nominierung für das Weltcupteam sich wirklich gelohnt hat. Severin Freund, der immer wieder an seiner ersten Top-Ten-Platzierung kratzt, fiel im Finale noch von Rang elf auf 18 zurück. "Es war recht leicht zu springen, und dann sieht man auch gleich, dass der Sprung besser vom Tisch wegzieht", sagte Hocke,
Auch aus Schweizer Sicht gab es so viel Grund zum Jubeln nicht. Erneut war Andreas Küttel wie auch Remi Francais in der Qualifikation gescheitert, im Wettkampf verpasste Simon Ammann dann als Neunter das Podest deutlich.
Ahonen noch nicht in Tourneeform
Nicht im Finale war am Samstag einige Prominenz. Gut eine Woche vor der Vierschanzentournee und damit seinem persönlichen Highlight ist Janne Ahonen noch nicht in Form. Zu den bisher mageren sieben Weltcupzählern, die er im Verlauf der Saison ersprang, kam kein weiterer Punkt dazu - Rang 34 nur für den Finnen.
Auch die beiden Deutschen Michael Neumayer und Michael Uhrmann sowie die Tschechen Antonin Hajek, Jakub Janda und Lukas Hlava fehlten im Finale. Die slowenische Hoffnung Peter Prevc konnte auch in Engelberg die hohen Erwartungen nicht erfüllen.
Morgi wird das Jahr wohl in Gelb beenden
Zur Vierschanzentournee reist Morgenstern im Gelben Trikot des Leaders. Mit 525 Punkten hat der Kärntner schon einen schönen Vorsprung, den ihm so schnell keiner wird nehmen können. Andreas Kofler ist mit 380 Punkten Zweiter vor den beiden Finnen Larinto (321) und Hautamaeki (311).