Erstellt am: 14.03.2021 08:20
/ hn
Die Weltmeisterschaft in Oberstdorf ist seit einer Woche Geschichte, nur einer ist immer noch da: der Norweger Halvor Egner Granerud. Der beste Skispringer des laufenden Winters befindet sich nach Covid-19 Infektion noch bis Dienstag in Oberstdorf in Quarantäne. Wie haben uns mit dem Überflieger der Saison unterhalten.
Er hat dem laufenden Winter seinen Stempel aufgedrückt wie es kaum einem Skispringer jemals zuvor gelungen ist. Der Norweger Halvor Egner Granerud war in der Saison 2020/2021 das Maß der Dinge und hat bereits vor dem abschließenden Weltcupfinale in Planica den Sieg im Gesamtweltcup sicher.
Halvor Egner Granerud im Gespräch mit Daniel Andre Tande.
Wir haben uns mit Halvor Egner Granerud unterhalten
Herr Granerud, wie geht es ihnen heute?
"Jetzt geht es mir gut. Ich konnte mich in den vergangenen Tagen wirklich gut erholen".
Halvor Egner Granerud
Wie war das, als Sie während der laufenden Weltmeisterschaft das Testergebnis mit dem positiven Befund bekommen haben?
"Das war hart, ich hatte große Erwartungen für die WM, aber es sollte einfach nicht sein. Es hat eine Weile gedauert bevor ich irgend etwas gemacht habe nachdem das Ergebnis feststand. Ich bin am Anfang einfach im Bett geblieben, das war wohl so etwas wie Schockstarre vermute ich".
Ganz ohne Medaille blieb die WM für Granerud trotzdem nicht, immerhin darf er die Silbermedaille vom Mixed-Team Wettkampf mit nach Hause nehmen.
"Es war dann eine echte Herausforderung, dass ich für die Dauer der Isolation raus aus dem kleinen Hotelzimmer in eine Wohnung mit etwas Platz ziehen konnte. Und es gibt wirklich strenge Regeln was man während dieser Zeit machen darf und was nicht," so Granerud.
Die Skisprungfamilie macht ihrem Namen alle Ehre: Wohnen bei Bauers, Essen von Karl Geiger
Auf der Suche nach einer Unterkunft für die Dauer der Quarantäne wurden die Norweger dann fündig: in der Pension von Andi Bauer, dem Cheftrainer der Skispringerinnen und seiner Frau Irene war noch ein Appartement frei.
"Irene und Andi Bauer kümmern sich um mich, Ich wohne in einem von ihren Apartments.
Karl Geiger hat mir gleich angeboten mich mit Essen zu versorgen, aber da hatte ich das mit dem Essen schon mit Irene Bauer organisiert. Das war eine tolle Geste von Karl" erzählt Granerud.
Bis Dienstag wird Granerud also noch bei den Bauers zu Gast sein. Dann kann es passieren, dass Granerud nicht wie erhofft für einige Tage nach Norwegen fliegen kann, denn in der vergangenen Woche wurden die Einreisebestimmungen in Norwegen verschärft. Möglicherweise wird Granerud also direkt nach Planica reisen oder noch einige Tage länger in Oberstdorf bleiben, man wird sehen. Der Blick von Granerud geht aber nur in eine Richtung: nach vorne!
Granerud: "Ich bin hungrig auf mehr"
"Es gab in diesem Winter eine Menge Höhen und einige Tiefen für mich. Aber, wenn man das ganz nüchtern betrachtet waren die Tiefen nur Tiefen, weil die Höhen in diesem Winter einfach großartige Höhen waren. Aber das Ganze ist eine gute Motivation für den Sommer und es gibt noch viel zu tun, und auch wenn ich in diesem Winter viel erreicht habe: Ich bin hungrig auf mehr." erklärt Granerud.
"Ich freue mich seit Dezember auf das Skifliegen in Planica"
"Die Saison war unglaublich. Indem ich der Beste war ist ein Traum wahr geworden. Ich hoffe, dass mir in Planica weitere gute Sprünge gelingen, ich freue mich seit Dezember auf die Rückkehr nach Planica und das Skifliegen dort. Natürlich gibt es eine gewisse Unsicherheit, was meine körperliche Verfassung nach der Isolation angeht. Ich kann aber jetzt wieder etwas trainieren und ich bin zuversichtlich, dass meine Sprünge zum Saisonfinale wieder auf einem hohem Niveau sein werden," erklärt Granerud abschließend.
Alle Ergebnisse von Halvor Egner Granerud finden Sie in unserer Datenbank >>