Stefan Kraft ganz knapp vor Ryoyu Kobayashi
Mit dem Qualifikationssieg des Österreichers Stefan Kraft hat in Oberstdorf die 67. Vierschanzentournee begonnen. Mit 138,5 Metern erreichte Kraft bei seinem Qualifikationssprung exakt die gleiche Weite wie Tourneefavorit Ryoyu Kobayashi aus Japan. Piotr Zyla aus Polen wurde Dritter.
15.500 Zuschauer erlebten eine spannende Qualifkation mit einem denkbar knappen Ausgang. Nur 0,2 Punkte lagen am Ende zwischen Tagessieger Kraft und Kobayashi der sich von der Favoritenrolle völlig unbeeindruckt zeigt.
Die Bedingungen wechselten stark während der Qualifikation, so dass es immer wieder kurze Wartezeiten gab. Rund eine Minute musste auch Lokalmatador Karl Geiger auf seinen Sprung warten, Geiger erwischte nicht die besten Bedingungen, erreichte aber dennoch als 23. locker den Wettkampf. Bester Deutscher war überraschend David Siegel auf Platz 7. Insgesamt erreichten 12 von 13 gestarteten Athleten des DSV den Wettkampf.
Für einige bekannte Athleten ist die Gesamtwertung der Vierschanzentounee bereits Geschichte, bevor diese richtig begonnen hat: Unter anderem erreichten Domen Prevc, Noriaki Kasai und der Norweger Halvor Egner Granerud den Wettkampf, der am Sonntag um 16:30 beginnt, nicht.
Der Este Martti Nomme stürzte im Training und verzichtete anschließend auf die Qualifikation.
Das sagten die Athleten zur Qualifikation in Oberstdorf:
Stefan Kraft (Sieger): Wenn der erste Platz aufscheint, gibt einem das natürlich Selbstvertrauen. Ich freue mich sehr über diesen Sprung, er zeigt mir, dass ich mitmischen kann aber ich bleibe am Boden. Meine beiden Trainingssprünge waren nicht gut, die haben wir im Video angesehen und dann habe ich versucht alles anders zu machen.
Simon Ammann (Platz 25): Ich wäre gerne noch weiter gesprungen, aber über den Vorbau war ich noch etwas flach. Das werde ich noch analysieren, aber wenn ich mich so locker qualifiziere und im Training und in der Qualifikation konstant springe, ist es für mich natürlich viel einfacher in den Wettkampf zu gehen.
Severin Freund (Platz 24): Es ist sehr, sehr schön hier wieder dabei zu sein. Die Atmosphäre bei der Tournee ist einfach ganz anders als bei den Wettkämpfen zuvor. Es war heute ein ganz guter Auftakt für mich nachdem das Wochenende in Engelberg schwierig war. Ich habe nicht erwartet sofort vorne dabei zu sein. Es geht darum vorwärts zu kommen und da war das heute ein guter Tag.
Constantin Schmid (Platz 14): Für mich waren die Bedingungen heute sehr cool. Ich habe einen leichten Aufwind gehabt, das mag man als Skispringer. Der Hang ist top präpariert und es regnet nicht, so wie letztes Jahr. Es ist super. Es ist Wahnsinn, wie viele Leute hier schon zur Qualifikation kommen.
Michael Hayböck (Platz 20): Es war nicht so einfach. Obwohl ich schon lange dabei bin, war ich nervös, weil ich noch nicht so viele Wettkämpfe hatte heuer. Alles in allem war es aber ein sehr positiver Tag. Im zweiten Trainingssprung war ich in den Top 6, das heißt es jetzt auch im Wettkampf zu zeigen.
Andreas Stjernen (Platz 4): Der Sprung hat mich überrascht. Der Tag hat für mich okay begonnen, der zweite Sprung war dann ganz gut und der dritte war richtig gut, genau zur richtigen Zeit. Normalerweise hatte ich auf dieser Schanze immer Probleme, morgen muss ich einfach konzentriert bleiben und es noch einmal so machen.
Robert Johansson (Platz 13): Es war ein guter erster Tag für mich. Ich bin heute besser auf dieser Schanze zurechtgekommen als in den letzten Jahren, deshalb bin ich zuversichtlich für morgen. Ich denke, das gesamte Team hatte eine schöne Zeit zu Hause. Jeder scheint sehr motiviert zu sein und wir müssen einfach weiter kämpfen, dann werden die Ergebnisse kommen.
Kamil Stoch (Platz 8): Es ist immer schön, wenn viele Leute kommen um uns zuzusehen, wir lieben das. Mit meinen Sprüngen bin ich nicht komplett zufrieden, aber das ist gut, weil ich weiß, dass ich es noch besser machen kann.
Ryoyu Kobayashi (Platz 2): Mein Sprung war okay, ich bin nicht begeistert davon, aber ich bin zufrieden. Bislang habe ich gute Ergebnisse erzielt, fühle mich dadurch aber nicht unter Druck gesetzt.
Andreas Wellinger (Platz 10): Ich bin näher an den Besten dran, das ist der richtige Schritt und ich werde jetzt ruhig weiterarbeiten. Ich will mich auf die Sachen konzentieren, die in meinem Sprung wichtig sind. Es geht in die richtige Richtung. Man braucht auch manchmal das Glück, dass man ins Segeln kommt und merkt dass es funktioniert. Das kann schnell gehen, besonders auf der Schanze.