Peter Prevc Bester der Qualifikation in Oberstdorf
Peter Prevc hat den ersten kleinen Teilerfolg bei der Vierschanzentournee errungen und die Qualifikation für den Auftaktwettbewerb in Oberstdorf gewonnen.
Bei teils schwierigen Windbedingungen erzielte der Slowene die Tagesbestweite von 138,5 Metern und erhielt dafür 148,7 Punkte. Anschließend schätzte Prevc ein: „Es ist der beste Weg, mit dem Qualisieg in die Tournee zu starten. Für morgen muss ich ruhig bleiben und das Gefühl der guten Sprünge bewahren. Die Favoriten sind vor allem für die Medien interessant. Ich sehe mich selbst bislang nicht als Favorit denn der Wettbewerb hat noch nicht einmal begonnen. Morgen werden wir ein bisschen mehr wissen.“
Den zweiten Platz sicherte sich 0,9 Punkte hinter Prevc Gregor Schlierenzauer. Der zweimalige Tourneesieger war 133,0 Meter gesprungen und sagte anschließend: „Es war heut ein ganz guter Tag für mich. Der Sprung war solide, hat aber noch ein bisschen Luft nach oben. Mein Ziel ist es, meinen Weg zu gehen und mein Potential bestmöglich abzurufen.“
Starke Japaner
Der dritte Platz ging an Noriaki Kasai, der ebenfalls auf 133,0 Meter kam und dafür 147,3 Punkte erhielt. Nur einen Zehntelpunkt dahinter wurde Kasais Landsmann Taku Takeuchi mit 135,0 Meter Vierter.
Den fünften Platz sicherte sich mit einer Weite von 132,0 Metern und 147,0 Punkten Richard Freitag. Der Sachse gab zu Protokoll: „Ich bin sehr entspannt und froh, dass das so ist. Das wird auch die Aufgabe in den nächsten Tagen sein, diese Lockerheit von Tag zu Tag und von Sprung zu Sprung zu bewahren. Ich hoffe, dass das Stadion morgen aus allen Nähten platzt. Das muss man aufsaugen.“
Hinter Freitag kam der Slowene Matjaz Pungertar mit 146,9 Punkten auf Platz sechs, Rune Velta folgte 0,3 Punkte dahinter. Der Weltcupführende Anders Fannemel kam mit 145,6 Punkten auf einen ordentlichen achten Platz, Jernej Damjan wurde mit 142,2 Punkten Neunter. Anders Bardal, mit 141,5 Punkten auf Platz zehn, weiß derweil noch nicht, was er von der diesjährigen Tournee erwarten soll: „Ich bin ein bisschen unsicher, was ich genau erwarten kann. Die guten Sprünge sind schon ziemlich gut aber es fehlt noch die Stabilität. Ich bin gespannt, was am Ende dabei raus kommt.“
Stoch mit gelungenem Comeback
Ein hervorragendes Comeback nach überstandener Verletzungspause zeigte Doppelolympiasieger Kamil Stoch, der Elfter wurde. Der Pole freute sich. überhaupt dabei zu sein: „Ich bin wirklich zufrieden. Nicht so sehr mit meiner Leistung heute, sondern damit, überhaupt dabei zu sein. Das war mein großer Traum, als ich im Krankenhausbett lag. Es lohnt sich immer, Träume zu haben, denn manchmal werden sie wahr. Es ist vielleicht noch zu früh, um mich als Favoriten zu sehen, denn ich bin nur hier um zu springen und Spaß zu haben.“
Gute Laune hatte auch Severin Freund, der den 12. Platz belegte: „Die Tournee macht einfach Spaß. So viele Zuschauer wie heute hier zur Quali kommen anderswo nicht mal zum Wettkampf. Und jetzt gibt’s auch noch Schnee. Sicher kann ich im Prinzip die Tournee gewinnen. Aber ob es dann auch so passiert, steht auf einem anderen Blatt. Ich bin ziemlich zufrieden mit dem Weg zur Tournee. Es ist alles extrem eng. Was dann bei der Tournee passiert, hat man nicht immer selbst in der Hand.“
Boyarintsev und Diethart überraschen
Für eine positive Überraschung aus russischer Sicht sorgte Vladimir Boyarintsev, der auf Rang 13 kam. Titelverteidiger Thomas Diethart wurde 17, unmittelbar vor Tourneedebütant Stephan Leyhe. Dem Willinger war die Freude über das „Abenteuer Tournee“ anzumerken: „Es ist ein Traum. Ich wollte schon immer bei der Tournee starten, jetzt habe ich mich auch noch qualifiziert. Ich habe mir gesagt, dass es ein ganz normaler Weltcup ist und ich mich einfach konzentrieren muss.“
Auch dem Franzosen Vincent Descombes-Sevoie gelang als 19. der Sprung in den Wettkampf, Lauri Asikainen kam als bester Finne auf den 27. Platz.
Zuschauen müssen am morgigen Sonntag dagegen unter anderem Jakub Janda und Jan Matura.
Ammann trifft auf Prevc
In der K.O.-Runde warten dann bereits einige hochklassige Duelle. Simon Ammann, der ebenso wie Roman Koudelka und Michael Hayböck auf die Qualifikation verzichtete, misst sich mit Qualisieger Peter Prevc, Hayböck bekommt es im österreichischen Duell mit Gregor Schlierenzauer zu tun. Auch das Aufeinandertreffen von Noriaki Kasai und Roman Koudelka verspricht Spannung.
Der Kanadier Matthew Rowley, der sich überraschend qualifizieren konnte, bekommt es mit Taku Takeuchi zu tun. Davide Bresadola fordert Richard Freitag. Der junge Deutsche Tim Fuchs darf sich gegen Anders Fannemel beweisen. Comebacker Kamil Stoch tritt gegen Stefan Kraft an.
Der Wettkampf beginnt am Sonntag, 16.30 Uhr (MEZ).