Deutsche stark - Morgenstern bereit

Erstellt am: 05.01.2011 18:23 / os

Das Feld für Thomas Morgenstern ist bereitet - vielmehr hat er es sich selbst bereitet. Der 24-Jährige zeigte schon im Training für das Tourneefinale in Bischofshofen, dass er nicht gewillt ist, sich die Butter noch vom Tournee-Brot nehmen zu lassen. "Ich fühle mich wohl, habe mich gut auf die Schanze eingeschossen. Man darf nicht so auf den Vorsprung fokussiert sein. Das hemmt, wenn man was verteidigen will. Ich will einfach meine Leistung zeigen", sagte er.

 

Das ist Thomas Morgenstern »

 

Morgenstern ist in einer außergewöhnlichen Form. Nach vorzüglichen Trainingsflügen auf 136 und 141,5 Meter ließ der Olympiasieger den Qualisprung aus und muss damit im vierten Wettkampf der Tournee im K.o.-Duell gegen Simon Ammann antreten. Ein Duell der Giganten also.

 

Uhrmann: "So ein guter Sprung ist mit schon lange nicht mehr gelungen"

 

Ebenfalls wieder richtig gut in Schuss ist Michael Uhrmann, der mit 139,5 Metern den weitesten Qualisprung zeigte und damit bester der Nicht-Vorqualifizierten war. "Das war schon sehr gut. Die ersten Sprünge waren noch etwas wacklig, doch den Qualisprung habe ich voll getroffen. So ein guter Flug ist mir schon lange nicht mehr gelungen. Ich habe den Speed voll mitgenommen", analysierte Uhrmann seinen Flug.

 

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Überhaupt boten die Deutschen glänzende Flüge auf der Paul-Außerleitner-Schanze in Bischofshofen an. Pascal Bodmer (135,5 m/136,7 Punkte) und Severin Freund (135/133,2) flogen ebenfalls weit hinunter und zeigten, dass sie für ein Top-Resultat infrage kommen.

 

Hilde nimmt Form aus Innsbruck mit nach Bischofshofen

 

Tom Hilde, der Drittplatzierte aus Innsbruck, rettete seine Form mit ins Salzburger Land. Seine 138,5 Meter wurden nur von Uhrmann überboten. "Der Spung war großartig. Ich war enttäuscht von meinem Trainingssprung, aber dann ging es gut. Es wäre schön, wieder auf dem Podium zu stehen", sagte der derzeit beste Norweger. Ammann (138 m/142,7 Punkte), Martin Koch (136/138,4) und Adam Malysz (136/135,8) präsentierten sich gleichfalls in Top-Form.

 

Die Schanze in Bischofshofen »

 

Zwei derzeit kriselnde Riesen müssen im K.o.-Duell gegeneinander antreten. Janne Ahonen trifft auf Martin Schmitt. "Tournee und WM sind meine Hauptziele. Die Tournee ist jetzt gelaufen, mir bleibt noch die WM. Ich werde morgen mein Bestes versuchen, ich mag die Schanze in Bischofshofen sehr", sagte Ahonen.

 

Karelin schont sich - Vassiliev raus

 

Pavel Karelin ließ die Quali aus, der starke Russe ist krank und schonte sich für das Finale der 59. Vierschanzentournee. Sein Landsmann Dimitri Vassiliev verfehlte einmal mehr die Qualifikation für den Wettkampf. Der 31-Jährige braucht nach seinem Kreuzbandriss und dem nicht optimal gelaufenen Heilungsprozess noch Zeit.

 

Ansonsten gab es wenig Überraschendes - die Springer, die schon zu Beginn der Tournee nicht in Form waren, sind es auch in Bischofshofen nicht. Der Finne Juha-Matti Ruuskanen etwa oder Marcin Bachleda aus Polen.

 

Der Showdown zur großen Morgenstern-Party steigt am Donnerstag um 16 Uhr.

 

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