David Siegel: "Es war ein spannendes Jahr"

Erstellt am: 01.11.2016 11:00 / sk

David Siegel hat zuletzt mit dem Gewinn des Einzelwettkampfes bei den deutschen Skisprung-Meisterschaften in Oberhof für Aufmerksamkeit gesorgt. Auch in der letzten Weltcupsaison und im diesjährigen FIS Sommer Grand Prix konnte der amtierende zweifache Junioren-Weltmeister bereits sehr gute Ergebnisse für sich verbuchen. Kurz vor Beginn der Saison 2016/17 hatten wir die Gelegenheit ein kurzes Interview mit ihm zu führen.

David Siegel

Berkutschi: Die Skisprungfans kennen Dich noch nicht sehr lange. Vielleicht kannst du dich kurz selbst vorstellen?

David Siegel: Mein Name ist David Siegel, ich bin 20 Jahre alt, komme aus dem wunderschönen Schwarzwald und springe Ski seit dem ich 5 Jahre alt bin. Seit diesem Jahr gehöre ich zum deutschen Nationalteam. Angefangen habe ich als Nordischer Kombinierer beim SV Baiersbronn, 2010 habe ich dann zum Spezialspringen gewechselt. Neben dem springen höre ich noch gerne Musik, schaue Filme und mag jede Sportart mit Ball.

Berkutschi: Mit deinem Sieg bei den deutschen Meisterschaften hast du viele überrascht. Wie überraschend kam dieser Erfolg für dich persönlich?

Siegel: Das war auch für mich sehr überraschend! Ich wusste zwar, dass es im Sommer bisher super gelaufen ist und wir tolle Fortschritte gemacht haben, aber den Sieg hätte ich Markus Eisenbichler oder Andreas Wellinger zugetraut.

David Siegel

News: David Siegel überrascht bei deutschen Meisterschaften

Berkutschi: Im letzten Winter bist du Junioren-Weltmeister geworden, im Sommer war dein bestes Ergebnis im Grand Prix ein toller 5. Platz in Hinterzarten, jetzt der Titelgewinn in Oberhof. Wie beurteilst du selbst deine Entwicklung im letzten Jahr?

Siegel: Ja, es war wirklich ein spannendes Jahr für uns. Wir, also die Trainer, Betreuer und ich, haben uns nicht unter Druck setzen lassen und konsequent immer weiter trainiert und gearbeitet. Wir sind in allen Bereichen sehr gut voran gekommen, die wir uns als Schwerpunkt gesetzt haben. Das war zum einen in der Sprungkraft und im Gleichgewicht und zum anderen im Mentaltraining. Das war nicht immer einfach, da dieses Jahr auch die Abschlussprüfungen bei der Bundespolizei anstanden. Das gibt mir nun aber eine große Sicherheit und die nötige Lockerheit.

News: David Siegel ist Junioren-Weltmeister

Berkutschi: Viele Springer sprechen immer wieder vom "perfekten Sprung" als großes Ziel. Was macht den für dich aus und ist er dir, deiner Meinung nach, schon einmal gelungen?

Siegel: Meiner Meinung nach gibt es nicht den perfekten Sprung. Es gibt immer etwas zu verbessern. Deshalb bevorzuge ich großartige Sprünge. Einen großartigen Sprung hat man immer dann, wenn etwas Positives passiert mit dem man so nicht gerechnet hat. Das war zum Beispiel der Fall letzten Winter bei der Vierschanzentournee in Garmisch-Partenkirchen oder eben auch bei der Juniorenweltmeisterschaft im rumänischen Rasnov. Solche Sprünge bleiben einem sehr lange in Erinnerung. Davon träumt man auch noch Monate später.

Berkutschi: In diesem Sommer hast du deine Ausbildung bei der Polizei abgeschlossen. Wie wichtig ist es, dass du dich nun noch mehr auf den Sport konzentrieren kannst?

Siegel: Die Zeit war sicher kein Nachteil. Das Lernen war natürlich auch wieder nervig, doch das war ein super Ausgleich zu der Schanze. Nächstes Jahr möchte ich anfangen die Fachhochschulreife nachzuholen.

Berkutschi: Deutschland verfügt über eine starke Mannschaft. Hast du als deutscher Meister einen der sieben Startplätze für den Weltcupauftakt bereits sicher, oder wird es noch eine Qualifikation geben?

Siegel: Werner Schuster hat mir letzte Woche meinen Startplatz für den ersten Weltcup zugesichert.

Berkutschi: Was sind deine Ziele für die kommende Wintersaison?

Siegel: Ich möchte dieses Jahr bei allen 4 Springen der Vierschanzentournee starten und das erste Mal über 200 Meter fliegen.

Berkutschi: Du bist als einer der ersten Athleten mit dem neuen Verivox Ski gesprungen. Welchen Anteil hat dieser an deinen Erfolgen in den letzten Monaten?

Siegel: Pierre Heinrich hat die Ski von der Firma Flüge.de gebaut. Jetzt baut er die Ski von Verivox. Der Mann macht einen super Job und unterstützt uns Athleten so gut er kann rund um die Uhr. Das Material spielt im Skispringen eine sehr große Rolle. Daher ist es sehr wichtig einen so verlässlichen Partner an der Seite zu haben. Die Erfolge in den letzten Monaten waren sehr schön, doch es sollen nicht die schönsten bleiben. Daher freue ich mich sehr auf den nächsten Winter und die Zukunft gemeinsam mit Verivox.

Berkutschi: Vielen Dank für das Interview und alles Gute für den nächsten Winter!

01	Hoerl, J.	285.3
02	Paschke, P.	277.8
03	Tschofenig, D.	273.8
04	Kraft, S.	273.1
05	Deschwanden, G.	259.7
Ganzes Ergebnis »

01	Paschke, P.	180	0
02	Hoerl, J.	145	3
03	Tschofenig, D.	140	1
04	Kraft, S.	100	0
05	Ortner, M.	92	2
Ganzes Ergebnis »

01	Österreich	717	0
02	Deutschland	513	0
03	Norwegen	406	0
04	Slowenien	196	0
05	Japan	135	0
Ganzes Ergebnis »

01	Schmid, K.	238.9
02	Freitag, S.	236.1
03	Eder, L.	231.7
04	Kvandal, E.	230.1
05	Midtskogen, I.	226.6
Ganzes Ergebnis »

01	Schmid, K.	180	1
02	Freitag, S.	140	1
03	Prevc, N.	124	2
04	Eder, L.	96	3
05	Stroem, A.	90	1
Ganzes Ergebnis »

Hörl vor Paschke und Tschofenig - Top 3 am Sonntag von Lillehammer

Tagessieg und Gelbes Trikot für Katharina Schmid

Pius Paschke gewinnt Skisprung-Weltcup in Lillehammer

Skispringen Lillehammer: Nika Prevc gewinnt Auftakt vor Schmid und Freitag