Gregor Schlierenzauer hat in Predazzo ein tolles Jubiläum gefeiert: Der Österreicher feierte auf der Trampolino dal Ben seinen 40. Weltcupsieg und rückt damit dem Rekordgewinner Matti Nykänen aus Finnland (46 Siege) immer näher auf die Pelle.
Schlierenzauer präsentierte sich schon am Freitag als der stärkste Athlet und diesen Eindruck bestätigte er auch am Samstag. Die Weltcuppause hat ihm sichtlich gut getan. In überragender Manier sicherte sich der Tiroler den Tagessieg. In beiden Durchgängen sprang er zur Bestweite und so siegte der 22-Jährige souverän mit riesigem Vorsprung. Denn an seine 249,8 Punkte kam bei weitem niemand heran. Am ehesten der zweitplatzierte Severin Freund, der mit Rang zwei das beste Ergebnis dieser Saison einstellte.
Freund freut sich über "schönen Tag"
"Das ist nach den schwachen Ergebnissen in Sapporo ein schöner Tag. Wenn man einen Lauf hat, kommt sowieso alles von allein. Wenn die Ergebnisse ausbleiben, ist das nicht mehr so einfach. Man muss dann eben bei den Hauptpunkten bleiben und sich darauf konzentrieren", sagte der 23-Jährige nach der dritten Treppchenplatzierung der Saison. Für die Deutschen war der Wettkampf extrem gelungen, denn sie brachten nicht nur Freund aufs Treppchen, sondern mit Richard Freitag (9.) und Andreas Wank (10.) zwei weitere Springer unter die Top Ten.
Gregor Schlierenzauer in der Berkutschi-'Hall of Fame' »
Thomas Morgenstern lag nach dem ersten Durchgang nur auf Rang 14, 'ballerte' dann aber im Finale mächtig einen raus und kämpfte sich nach seinem Flug auf 130 Meter noch auf den dritten Platz nach vorne. Das "Rennpferd" Morgenstern hatte wieder einmal zugeschlagen. Es war die 70. Podestplatzierung seiner Karriere. Respekt!
Ammanns bestes Saisonergebnis
Vierter wurde als bester Norweger Anders Bardal, der in dieser Saison einfach unfassbar stark und konstant springt. Endlich wieder einen Grund zu lachen hatte auch Simon Ammann. Der Schweizer wurde starker Fünfter und feierte damit sein bisher bestes Weltcup-Ergebnis. Dauergäste unter den Top Ten sind weiterhin der beste Pole Kamil Stoch (7.) und der Tscheche Roman Koudelka (8.). Stoch hatte etwas Pech mit den Bedingungen, er wird sicher am Sonntag noch einmal voll angreifen.
Ito auf 11, Takeuchi vergibt Treppchen
Der Doppelsieger von Sapporo, Daiki Ito, musste sich diesmal mit Rang elf zufrieden geben, damit war er etwas besser als sein Teamkollege Taku Takeuchi, der nach dem ersten Durchgang noch Vierter war, am Ende aber 14. wurde.
Einige namhafte Athleten hatten sich den ersten Wettkampf im Fleimstal sicher anders vorgestellt. Denis Kornilov aus Russland, der Norweger Kenneth Gangnes, Noriaki Kasai (JPN) und vor allem Robert Kranjec aus Slowenien wollten sicher nicht ohne Weltcuppunkte bleiben.
Auch Matti Hautamaeki, der bei der WM vor neun Jahren als Team-Weltmeister zurück nach Finnland fuhr, verpasste am Samstag das Finale. Nur einer der vier Finnen schaffte es ins Finale - Anssi Koivuranta holte als 30. einen Weltcup-Punkt.
Andreas Kofler in der Hall of Fame »
Andreas Kofler, der Sechster wurde, behält mit 1.034 Punkten die Führung im Gesamt-Weltcup, doch Schlierenzauer (966) verkürzte den Rückstand durch seinen fünften Saisonsieg. Dritter ist Bardal.
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