Traditionell findet in Engelberg die Generalprobe für die Vierschanzentournee statt. Und wer hier in den vergangenen Jahren vorne dabei war, der konnte auch bei der Tournee ein Wörtchen um den Sieg mitsprechen.
Daher sind die Wettkämpfe in der beschaulichen Zentralschweiz mehr als ein Fingerzeig, was das erste große Highlight der Saison angeht. Wer in Engelberg gewinnt, feiert mit jeder Menge Selbstvertrauen Weihnachten und reist voller Tatendrang nach Oberstdorf. Im letzten Jahr siegte hier bei zwei von drei Springen Thomas Morgenstern. Der Österreicher war bei der darauf folgenden Tournee auch vom Wind nicht zu stoppen und holte sich den Gesamtsieg.
Das Wetter bereitete Sorgen
In diesem Jahr kämpfen die Organisatoren vor allem gegen das Wetter. Im Tal ist es grün, die Schanze präsentiert sich als weißes Band, den dazu nötigen Schnee hat man aus Andermatt geholt. Für Kunstschneeproduktion war es schlicht zu warm. Doch es gibt grünes Licht für die Wettkämpfe, immerhin soll es am Wochenende kälter und ruhiger werden.
Die Groß-Titlis-Schanze in Engelberg »
Mit Spannung wird erwartet, ob Simon Ammann bei seinem Heimspiel in den Zweikampf Deutschland gegen Österreich eingreifen kann. Vor zwei Jahren gewann der Lokalmatador auf der Groß-Titlis-Schanze, im vergangenen Jahr lief es nicht so gut für den Eidgenossen.
Deutsche bauen auf 'F&F' - Freitag und Freund
Die Deutschen setzen natürlich voll auf ihre beiden Podiumsspringer Richard Freitag und Severin Freund. Dank der guten Leistungen der beiden DSV-Adler wächst in Deutschland auch wieder das Interesse an den Springen der Vierschanzentournee. Seinen Einstand im Weltcup 2011/12 gibt Stephan Hocke, der in Engelberg seinen bisher einzigen Weltcupsieg feierte und auch im vergangenen Jahr hier mit Rang fünf überraschte. Dafür pausiert Martin Schmitt nach seinen mäßigen Leistungen in den letzten Wettkämpfen.
News: Schmitt und Fettner nicht nach Engelberg »
Mit unterschiedlichen Erwartungen reisen die Skandinavier in die Schweiz. Während bei den Finnen dringend gute Ergebnisse her müssen, ist man bei den Norwegern nach dem Sieg im Teamspringen in Harrachov und den Super-Leistungen von Anders Bardal relativ entspannt. Der 29-Jährige gilt als einer der Geheimfavoriten für die Tournee, auf ihm lastet kaum Druck im Gegensatz zu den österreichischen und deutschen Überfliegern.
Nach den Wettkämpfen in Engelberg sind die Karten womöglich schon wieder neu gemischt, mit Spannung wird das Abschneiden eines Kamil Stoch oder des in Harrachov so schwer gestürzten Roman Koudelka erwartet.