Markus Eisenbichler ist Weltmeister
Markus Eisenbichler hat am Samstag Nachmittag den hochdramatischen Wettkampf von der Großschanze im Rahmen der Nordischen SKI WM in Seefeld gewonnen. Mit seinem ersten großen internationalen Erfolg überhaupt sorgte der Mann aus Bayern ebenso für eine große Überraschung wie sein Teamkollege Karl Geiger auf Platz zwei und der Schweizer Killian Peier auf dem dritten Platz.
Der Urschrei den Markus Eisenbichler hervorbrachte nachdem sein Sieg feststand sorgte ebenso für Gänsehaut wie die Emotionen des zweitplatzierten Karl Geiger und Killian Peier auf Platz drei. Es war die emotionalste Entscheidung die es beim Skispringen seit langem gegeben hat, und niemand, der den drei Top-Leuten ihren Erfolg nicht gegönnt hätte.
131,5 und 135,5 Meter weit war Eisenbichler am Bergisel von Innsbruck geflogen und mit der Gesamtpunktzahl von 279,4 Punkten gewann der 27-jährige am Ende souverän - endlich ein großer Sieg für Eisenbichler, der zuvor so oft und so knapp gescheitert war: "Es ist einfach unglaublich. Ich habe nicht erwartet, dass alles so funktioniert. Es war einfach ein unbeschreiblicher Tag, ich bin einfach überglücklich, dass ich mit Karl gemeinsam auf dem Podest stehe. Es war wichtig für mich im ersten Durchgang dran zu bleiben. Im zweiten Durchgang habe ich gedacht ich habe nur eine Chance und das ist voll zu riskieren. Das habe ich gemacht, es war einfach sensationell. So viele Leute haben zu mir gesagt, dass ich es bei der WM dann schaffe zu gewinnen. Das waren so viele, dass ich dann ab und zu selber daran geglaubt habe“, gab ein völlig überwältiger Eisenbichler nach dem Wettkampf zu Protokoll.
Karl Geiger sorgte mit Platz zwei für den totalen Triumph für das Team von Werner Schuster: „Das ist unglaublich, ich bekomme jetzt das Grinsen nicht mehr aus dem Gesicht. Ich bin überglücklich für Markus, dass ihm endlich der erste Sieg gelungen ist. Als er oben am Start war habe ich ihm nichtig die Daumen gedrückt und gehofft, dass ihm ein starker Sprung gelingt. Ich selber bin absolut zufrieden mit meinen Auftritt am Bergisel, meine Sprünge waren hier von Anfang an gut. Wir werden sicher nicht besonders feiern, denn morgen steht ja schon das Teamspringen auf dem Programm. Hoffentlich haben wir dann morgen auch als Team Grund zum feiern“, so Karl Geiger, der am Sonntag gemeinsam mit Markus Eisenbichler, Richard Freitag und Stephan Leyhe das DSV Team bildet.
Leyhe hat also Andreas Wellinger, der heute als 32. das Finale nicht erreichte, aus dem Team verdrängt.
Unbändige Freude auch beim drittplatzierten Schweizer Killian Peier. Für den 23-jährigen war die Bronzemedaille der bisher größte Erfolg seiner Karriere. “Das fühlt sich großartig an. Das war schon eine ganz besondere Erfahrung für mich als Letzter oben zu sitzen, das hatte ich bisher noch nicht,“ so Peier der nach dem ersten Durchgang noch in Führung gelegen hatte. „Ich habe alles gegeben und ich bin absolut zufrieden mit der Medaille, das ist etwas ganz besonderes für mich, die beiden anderen waren heute einfach besser, das geht so völlig in Ordnung,“ erklärte Peier.
Überflieger Ryoyu Kobayashi belegte Platz vier, Kamil Stoch wurde auf Platz 5 bester Pole, Titelverteidiger und Lokalmatador Stefan Kraft musste mit Platz 6 zufrieden sein, die beiden Norweger Johann Andre Forfang und Robert Johansson belegte die Plätze 7 und 8.
Bereits morgen findet am Bergisel von Innsbruck das zweite Springen der Nordischen Ski WM 2019 statt, das Teamspringen von der Großschanze steht auf dem Programm. Favorisiert ist nach dem heutigen Ergebnis sicher das Team aus Deutschland, die Teams aus Österreich, Polen, Norwegen, Japan und Slowenien werden sich aber sicher nicht kampflos geschlagen geben.
Der Wettkampf beginnt um 14:45 Uhr.