Deutschland gewinnt Krimi in Zakopane
Das Team der deutschen Skispringer (Karl Geiger, Markus Eisenbichler, David Siegel, Stephan Leyhe) hat am Samstag Abend den Teamwettkampf in Zakopane mit 1157.5 Punkten knapp vor Österreich (Daniel Huber, Jan Hörl, Michael Hayböck, Stefan Kraft; 1157.4 Punkte) und Polen (Piotr Zyla, Maciej Kot, Kamil Stoch, Dawid Kubacki; 1117.2 Punkte) gewonnen. Überschattet wurde der Wettkampf von einem Sturz des deutschen David Siegel.
Das Teamspringen von Zakopane war so spannend wie lange kein Teamspringen mehr. Alleine die Winzigkeit von 0,1 Punkten die am Ende den Ausschlag für das siegreiche Team aus Deutschland gab zeigt, wie eng die besten Teams zusammen lagen.
Zu dem extrem knappen Ergebnis gab es zwei Schanzenrekorde von Markus Eisenbichler (143 Meter) und dann Dawid Kubacki (143,5 Meter), eine Disqualifikation des Norwegers Johann Andre Forfang vor seinem Finalsprung und einen bösen Sturz von David Siegel im Finale.
An Höhepunkten und Schreckmomenten war dieser Wettkampf von Zakopane nicht zu überbieten.
„David hat einen richtig guten Sprung gemacht, er war sehr hoch in der Luft. Es kann sein, dass er dann bei der Landung einen Fehler gemacht hat, und dann ist er gestürzt“ erklärte Karl Geiger nach dem Wettkampf. “Wir hoffen jetzt alle, dass es nicht ganz schlimm ist, aber es hat nicht gut ausgesehen mit seinem Knie. Wir drücken die Daumen. Nach acht Sprüngen 0,1 Punkte Vorsprung zu haben ist gar nichts, das zeigt wie dicht das alles zusammen ist und auf welchem Niveau hier alle Athleten springen,“ so Geiger.
Besonders bitter für Siegel: Der 22-jährige Juniorenweltmeister von 2016 hatte sich erst in diesem Winter nach langer Verletzungspause wieder ins Team gekämpft und konnte in den vergangenen Wochen mehr und mehr durch starke Leistungen überzeugen.
Youngster Jan Hörl überrascht
Im Team der Österreicher überraschte besonders Youngster Jan Hörl, der mit Manuel Fettner einen Routinier aus dem Team verdrängt hatte und diese Aufstellung von Trainer Andreas Felder voll und ganz rechtfertigte: „Das war ein sehr cooler Wettkampf heute, ich war ja das erste Mal in einer Mannschaft dabei. Und dann auf dem Podium zu landen bei dieser Atmosphäre hier ist sehr lässig. Mir persönlich sind zwei gute Sprünge gelungen und ich denke die anderen sind heute auch sehr zufrieden mit ihren Sprüngen,“ so Hörl nach dem Wettkampf.
Auf Platz drei landeten die Polen für die Predazzo-Sieger Dawid Kubacki am Ende die entscheidenen Punkte im Kampf um Platz drei sicherte. Team-Kollege Maciej Kot erklärte: "Ich bin heute sehr zufrieden, auch weil es für mich das erste Mal in dieser Saison war, dass im Team dabei war. Ich habe da schon eine Menge Druck gespürt. Heute haben alle in unserem Team einen tollen Job gemacht und deshalb hat es am Ende für einen Platz auf dem Podium gereicht."
Auf Platz vier klassierte sich das team aus Slowenien, direkt vor den Japanern, bei denen Überflieger Ryoyu Kobayashi nicht an die Top-Leistungen der vergangenen Wochen anknüpfen konnte. Auf Platz sechs dann das Team aus Tschechen, bei denen Roman Koudelka immer besser in Fahrt kommt. Koudelka nähert sich seiner besten Form und wird damit wieder zu einem echten Anwärter für Podiumsplätze im weiteren Verlauf der Saison. Platz sieben für das Team aus der Schweiz, vor den Norwegern, die durch die Disqualifikation von Johann Forfang alle Chancen auf einen Podiumsplatz verspielten.
Das Einzelspringen am Sonntag beginnt um 16:00 Uhr. Für den Wettkampf am Sonntag wird es dann auch wieder die gewohnte Stadionunterhaltung geben.