Steiner: "Es gibt keinen würdigeren Nachfolger"
33 Jahre nach dem ersten Schweizer hat mit Simon Ammann wieder ein Eidgenosse den Titel bei der Skiflug-WM gewonnen. Walter Steiner siegte 1977 in Vikersund. Jetzt triumphierte Ammann in Planica – vor den Augen des 59-Jährigen.
Walter Steiner im Video-Interview »
"Es gibt keinen würdigeren Nachfolger als Simon", sagte Steiner, der nicht traurig darüber ist, dass er nicht mehr der einzige Schweizer ist, der Skiflug-Weltmeister ist. "Ich hätte ihm einen Weltrekord gegönnt, aber mir ist viel lieber, dass er Weltmeister ist und vor allem heil hinunter gekommen ist", so Steiner im Gespräch mit Berkutschi.
"Simon ist überlegen wie Tiger Woods"
Der Schweizer hatte selbst einst den Weltrekord in seinen Händen. Steiner erzählte, dass er seit den 80er Jahren nicht mehr in Planica war. "Das ist natürlich toll, dass Simon gewinnt, wenn ich das erste Mal seit so vielen Jahren wieder hier sein kann", meinte er. "Simon ist hier so überlegen wie ein Tiger Woods", freute sich Steiner.
Der ehemalige Weltmeister, der schon 1972 bei der ersten Austragung einer Skiflug-WM in Planica den Titel holte, ist hoch erfreut, dass die FIS die neuen Windregeln geschaffen hat. Nur so sei es möglich gewesen, in Planica einen tollen Wettkampf mit solch großen Weiten den Fans zu präsentieren und trotzdem die Sicherheit der besten Athleten zu gewährleisten. "Es wird erst problematisch, wenn der Sieger 20 Meter weniger hat", so Steiner, der schon seit vielen Jahren in Falun in Schweden lebt und sich für eine Nordische Ski-WM in seiner Wahlheimat einsetzt.
Der Kreis schließt sich in Planica 2010
Steiner sieht sich in seinen Überlegungen bestätigt. "Ich habe damals schon gesagt, dass der Auslauf geknickt sein muss und flacher. Niemand wollte auf mich hören. Heute gibt es so schöne Wettkämpfe, weil die Schanzen endlich so gebaut werden, wie ich es damals immer schon gesagt habe. Seit 1973 kämpfe ich dafür. Es tut ein wenig weh, dass man vergisst, dass ich das damals schon angeregt habe. Ich habe die ganzen Schreiben noch", so Steiner.
Er sieht immer noch eine Verbindung vom alten zum neuen Weltmeister. "Seine Trainer waren meine Kollegen. Er hat auf einer Schanze angefangen, die man wegen mir gebaut hat. Das freut mich natürlich."