Andreas Wellinger ist deutscher Meister
Andreas Wellinger, der im Sommer mit Knieproblemen zu kämpfen hatte und zuletzt beim FIS Grand Prix in Hinzenbach und Klingenthal ein erfolgreiches Comeback feierte, stellte seine derzeit sehr gute Form auch bei den deutschen Meisterschaften im Skispringen unter Beweis.
Der 22-jährige Bayer vom SC Ruhpolding zeigte bei schwierigen Bedingungen auf der HS 106 in Oberwiesenthal mit 105.5 m und 106.5 m in beiden Durchgängen die mit Abstand besten Sprünge und gewann seinen ersten deutschen Meistertitel mit 278.5 Punkten.
"Es war ein schwieriger Wettkampf, aber aus meiner Sicht auch ein extrem cooler. Die zwei Sprünge haben super funktioniert und dass ich den Titel mit nach Hause nehmen darf freut mich extrem", so Wellinger, der auch schon auf den Olympiawinter vorausschaut. "Der Weg ist noch lang, wir haben jetzt noch sechs Wochen bis zum Start der Wintersaison, bis Olympia sind es noch drei Monate. Es ist noch einiges zu tun. Ich werde versuchen meinen Sprung zu stabilisieren, wenn mir das gelingt kann ich das Niveau anheben und möglichst weit vorne mitkämpfen."
Karl Geiger aus Oberstdorf erreichte mit seinen Sprüngen auf 102 m und 99.5 m 255.5 Punkte und sicherte sich damit den zweiten Platz. "Vor vier oder fünf Jahren habe ich so ein gutes Ergebnis schon einmal erreicht, jetzt bin ich froh, dass ich noch einmal so weit vorne sein konnte. Das ist einfach richtig schön", sagte Karl Geiger nach dem Wettkampf.
Rang drei ging überraschend an den 20-jährigen Fabian Seidl, mit 98.5 m und 100.5 m und 247.5 Punkten. "Es ist unbeschreiblich. Beim Grand Prix in Klingenthal war ich nicht im zweiten Durchgang und hier ändert sich alles. Dafür habe ich hart gearbeitet und jetzt wurde ich belohnt."
Justin Nietzel wurde Vierter, gefolgt von Markus Eisenbichler (5.), Pius Paschke (6.), Richard Freitag (7.) und Andreas Wank (8.).
Luca Roth ist mit 216.0 Punkten (93.5 m und 91.5 m) neuer deutscher Meister bei den Junioren, die Plätze zwei und drei gingen an Constantin Schmid (97.5 m und 86 m; 211.5 Punkte) und Cedric Weigel (94 m und 78.5 m; 186.5 Punkte).
Der Teamwettkampf am Donnerstag musste auf Grund des zu starken Windes abgesagt werden. "Ich denke mir die Absage heute geht in Ordnung. Von Fairness und Sicherheit wären wir weit weg gewesen", so Cheftrainer Werner Schuster, der bei seinem Team noch Luft nach oben sieht. "Wir hatten einen verdienten Sieger, Andi Wellinger ist sehr gut in Form. Ansonsten gibt es paar Leute, die noch etwas zu tun haben. Es wäre mir lieber, wenn die mannschaftliche Dichte noch ein wenig höher wäre. Die war im Training schon besser und daran werden wir arbeiten.“
Photos: (c) Deutscher Skiverband