Dritter Sieg in Folge für Michael Hayböck
Michael Hayböck hat den Skisprung-Weltcup in Kuopio gewonnen und damit seinen „Finnland-Hattrick“ perfekt gemacht. Mit Sprüngen auf 131,0 und 129,0 Meter sowie 264,5 Punkten setzte sich der Österreicher vor Daniel-Andre Tande und Mannschaftskollege Stefan Kraft durch und triumphierte nach den beiden Siegen in Lahti auch beim dritten Einzelwettbewerb in Finnland.
Hayböck sagte anschließend: „Mit dieser Serie habe ich vorher nicht annähernd gerechnet. Das hätte ich mir nicht einmal erträumt. Bei Peter Prevc kann man nach wie vor nicht von schwächeln sprechen. Ich habe im Wettkampf jetzt einfach die besseren Sprünge getroffen, das kann sich aber auch ganz schnell wieder ändern. Ich habe in Almaty zwei Continentalcups gewinnen können, fahre also mit guten Erinnerungen hin.“
Tande nähert sich Bestform
Daniel-Andre Tande, der am Montagabend im Mannschaftswettbewerb beim Sieg seiner Norweger noch einen neuen Schanzenrekord aufgestellt hatte, sprang mit Weiten von 131,5 und 127,0 Metern sowie 257,2 Punkten zum dritten Mal in dieser Saison auf das Podium.
Tande schätzte ein: „Ich merke, dass ich immer näher an meine Form vom Beginn der Saison heran komme. Ich freue mich auf Almaty. Die Schanze dort ist ähnlich der Großschanze in Planica. Ich war dort bislang einmal und bin disqualifiziert worden. Ich hoffe, es läuft diesmal besser.“
Stefan Kraft freute sich mit 122,0 und 128,0 Metern und 245,2 Punkten etwas überraschend über den dritten Rang. Kraft sagte anschließend: „In den letzten zwei, drei Tagen war ich unzufrieden. Das heute mit meinem dritten Platz und dem Sieg für Michi war ein perfektes Ende der Finnlandreise. Almaty kann kommen.“
Prevc wieder am Podest vorbei
Dahinter verpasste der Weltcupführende Peter Prevc auch im dritten Anlauf ein Podest auf finnischem Boden. Mit zwei Versuchen auf je 123,5 Meter erzielte der Slowene 240,3 Punkte und wurde Vierter.
0,6 Punkte hinter dem Weltcupführenden wurde Johann-Andre Forfang nach Sprüngen auf 120,0 und 129,5 Meter mit 239,7 Punkten Fünfter. Nach dem ersten Durchgang hatte der Norweger noch auf dem 15. Rang gelegen.
Polen trotzen Stochs Windpech
Auf Platz sechs und sieben sorgten Stefan Hula (231,8 Punkte) und Dawid Kubacki (229,0) für ein polnisches Erfolgserlebnis. Ein noch besseres Abschneiden vergab Kamil Stoch. Der Olympiasieger hatte nach dem ersten Durchgang noch aussichtsreich auf Platz fünf gelegen. Rückenwind und technische Fehler warfen Stoch aber noch auf Platz 27 zurück.
Wenig Glück mit dem Wind hatte auch Severin Freund. Der Gesamtweltcupsieger lag nach der ersten Runde als Dritter noch auf Podestkurs, erwischte im Finale dann aber neben Stoch die schlechtesten Windverhältnisse und wurde mit 228,0 Punkten auf Rang acht zurück geworfen.
Dahinter belegten Teamkollege Richard Freitag und Taku Takeuchi punktgleich mit 227,8 Punkten Platz neun. Während Freitag nach sechs Wettkämpfen wieder in die Top-Ten springen konnte, bestätigte Takeuchi nach Platz drei in Lahti seine gute Form.
Licht und Schatten beim DSV
Überzeugend aus deutscher Sicht war auch der 11. Platz von Andreas Wank. Einen Dämpfer erhielt dagegen Karl Geiger, der zwei Tage nach seinem ersten Weltcuppodest in Lahti diesmal nur auf Platz 25 kam. Auf Platz 13 freute sich der Österreicher Philipp Aschenwald hinter Andreas Stjernen über sein bislang bestes Weltcupergebnis, Noriaki Kasai und Robert Kranjec komplettierten die Top-15.
Den polnischen Aufwärtstrend unterstrich auch Piotr Zyla auf Platz 16, der Franzose Vincent Descombes-Sevoie zeigte als 17. ebenfalls einen guten Wettkampf.
Weniger zufrieden waren dagegen Kenneth Gangnes, Simon Ammann und Roman Koudelka auf den Plätzen 18 bis 20.
Prevc vor Gesamtsieg
Im Gesamtweltcup konnte Peter Prevc seine Führung wieder leicht ausbauen, liegt mit 1.698 Punkten deutlich 559 Zähler vor Severin Freund und 680 Punkte vor dem neuen Drittplatzierten Michael Hayböck. Prevc steht damit bei den beiden Einzelwettbewerben in Almaty dicht vor dem endgültigen Triumph im Gesamtweltcup und könnte den Gewinn der großen Kristallkugel bereits am Samstag perfekt machen.
Im Nationencup haben die Norweger mit 5.505 Punkten ihre Führung vor dem deutschen Team auf mehr als 1.000 Zähler ausgebaut und werden sich diesen Vorsprung bei noch sieben ausstehenden Einzelwettbewerben sowie zwei Teamkonkurrenzen nicht mehr nehmen lassen. Spannend bleibt weiterhin der Kampf um die Podestplätze zwischen Deutschland (4.465), Slowenien (4.247) und Österreich (3.789).