Stimmen zum Bergiselspringen

Erstellt am: 04.01.2015 22:09 / sb

Simon Ammann: „Ich kann mit dem dritten Platz sehr gut leben. Noriaki ist wirklich ein Gentleman. Er ist sowohl bei unserem geteilten Sieg in Ruka als auch heute nach mir gesprungen und weiß genau wie er springen muss, damit ich auch zufrieden bin. Für mich ist wichtig, dass ich noch belohnt worden bin. Ich bin sehr aggressiv gesprungen. Der erste Sprung hätte besser sein können. Wenn man dann im Finale angreift und es kommt noch das Podest heraus, ist das eine tolle Bestätigung.
Das Resultat geht am Ende in Ordnung. Mit Noriaki wieder gleichauf zu sein, hat mich wirklich gefreut.“


Stefan Kraft:
„Es ist einer der schönsten zweiten Plätze, die man sich wünschen kann. Tourneeführung ausgebaut, im Weltcup auf den zweiten Platz und das alles zuhause. Das ist genial.
Am Bergisel ist es nie leicht. Es ist ein Hexenkessel. Aber diese Nervosität tut auch gut. Auf Bischofshofen freue ich mich sehr, es werden viele Fans da sein.“


Noriaki Kasai: „Ich bin bei dieser Tournee relativ gut in Form. Ich habe gut begonnen und heute wollte ich eigentlich gewinnen, denn es war der Geburtstag meiner verstorbenen Mutter. Ich werde versuchen, es in Bischofshofen nachzuholen.“


Werner Schuster über Noriaki Kasai: „Er ist schon im Training sehr gut gesprungen. Er macht mit seinem Alter nur ausgewählte Sprünge und das gelingt ihm sehr gut. Der leichte Aufwind liegt ihm extrem gut und er hat ein sehr starkes Flugsystem. Er hat die Leichtigkeit und Lockerheit. Er hat die Grenzen verschoben, das wäre so vor 10 oder 15 Jahren unvorstellbar gewesen. Hoffentlich springt er nicht noch mit 60, sonst haben wir einen Ruf wie beim Golf.“


Richard Freitag: „Die geschichtliche Komponente war mir nicht so bewusst. Es war unglaublich. Das Gefühl vor den Massen, in diesem Kessel da unten zu stehen ist unbeschreiblich. Ich war mit meinen beiden Sprüngen zufrieden, alles hatte gepasst. Als dann feststand, dass ich gewonnen habe, war es eine Gefühlsexplosion. Es hat Spaß gemacht. Die Fußspuren von Sven Hannawald sind mir immer noch deutlich zu groß. Ich habe versucht, mein Bestes zu geben. Die Vergleiche mit der Vergangenheit ehren mich natürlich. Ich würde morgen gern lesen: ´YEAH! Geniale Stimmung im Innsbrucker Kessel´.
Bischofshofen wird für mich eine Herausforderung. Es ist eine tolle Schanze, aber nicht einfach zu springen.“


Werner Schuster: „Nüchtern betrachtet, waren die Erwartungen an Richard vor dem Tourneestart vielleicht ein wenig überzogen, denn die Form konnte noch nicht da sein. Er hat über den guten zweiten Sprung in Garmisch und ein gutes Training hier schon heute die Lockerheit gefunden, einen Wettkampf erfolgreich abzuschließen. Bei Severin sind die Sprünge nicht mehr ganz so stabil wie vor Weihnachten. Das ist kein Vorwurf sondern ein Arbeitsauftrag.
Für Richard ist das sehr wichtig. Er ist in einer wichtigen Phase seiner Persönlichkeitsentwicklung. Er wird offener und hat immer mehr Spaß mit dem Publikum. Auf solchen etwas kleineren Schanzen ist er extrem schwer zu schlagen.
Insgesamt war der Wettkampf heute sicherlich am Limit. Dass Richard bei dieser Weite noch den Telemark setzt ist bemerkenswert. Kraft und Hayböck hatten es da aber sicher noch etwas schwerer. Bei 137 oder 138 Meter hätte auch Richard keinen Telemark mehr gesetzt. Das ist das Quäntchen Glück, das man aber eben auch nutzen muss. Und das hat er geschafft. Bischofshofen wird für Richard etwas schwieriger. Es ist eher eine Fliegerschanze. Das sollte Severin liegen. An einem guten Tag ist ein Podium drin. Wir wollen einen guten Abschluss finden.“