Schuster zieht Zwischenbilanz

Erstellt am: 01.01.2015 21:02 / sb

Der Trainer der deutschen Skispringer, Werner Schuster, hat nach dem Neujahrsspringen in Garmisch eine Halbzeitbilanz der Vierschanzentournee gezogen.

Dabei zeigte sich der Österreicher mit dem Auftreten seines Teams am Neujahrstag nicht unzufrieden: „Es war für die Zuschauer ein fantastischer Wettbewerb, Werbung für das Skispringen. Der Sport hat gewonnen und dazu mit Anders Jacobsen ein interessanter Springer. Er hat das fantastisch gemacht. Als Team haben wir eine ordentliche Performance abgeliefert. Speziell Marinus Kraus und Stephan Leyhe muss man gratulieren. Bei Severin und Richard war es wieder das Problem, dass der erste Durchgang nicht geklappt hat. Positiv war, dass sie im Wettkampf geblieben sind und im zweiten Durchgang ein Zeichen setzen konnten. Wir hätten wohl nicht unbedingt gewonnen. Aber Richard war im zweiten Durchgang viertbester Springer und sehr nah dran. Das war für die Moral enorm wichtig. Im Endeffekt ist von vier Wettkampfsprüngen einer gelungen. Das ist zu wenig um vorn mit zu mischen. Die nackten Zahlen sind ernüchternd und nicht das, was wir uns vorgenommen haben. Aber nach der schwierigen Situation in Oberstdorf hat die Mannschaft super zusammen gehalten. Die Zielsetzung ist, unser Potential abzurufen. Und wir haben das Potential fürs Podium.“
Schuster ergänzte: „Wir haben den Kampfgeist, das ganze so weit zu drehen, dass wir uns während der Tournee fangen. Das ist eine Husarenaufgabe. Man sieht es an den Springern, die vorn sind. Die haben unglaubliches Selbstvertrauen, selbst wenn sie mal einen Durchgang auslassen. Wir versuchen uns wieder bestmöglich vorzubereiten. In der Gesamtwertung sind es bis Platz sechs zehn Punkte Rückstand. Das ist aufzuholen. Wenn wir am Ende da stehen und drei oder vier Springer das beste Tourneeergebnis ihrer Karriere gemacht haben, ist das ein Fortschritt. Dass wir unsere Siegchancen schon in Oberstdorf eingebüßt haben, ist bitter. Aber wir schauen nach vorne.“
Zur weiteren Tourneeplanung gab Schuster bekannt, dass für Mannschaftsolympiasieger Andreas Wank die Vierschanzentournee beendet ist. „In Innsbruck springen wir mit Severin Freund, Richard Freitag, Marinus Kraus, Stephan Leyhe und Michael Neumayer. Dazu kommt Markus Eisenbichler, obwohl er bislang desaströse Vorstellungen abgeliefert hat. Wir sind aber der Meinung, dass er ein wichtiger Springer für uns ist. Das ist ein Lernprozess für ihn. Siebter Springer ist Daniel Wenig, der sich gegen Andreas Wank durchgesetzt hat. Da zählt das Leistungsprinzip. Daniel hat mehr Weltcuppunkte gemacht als Andi. Und wir haben im Moment nicht das Gefühl, dass er nochmal eine Rakete zünden kann.“
Zur Stimmung in der Mannschaft sagte Schuster: „Man muss klaren Kopf bewahren und sich aufs Wesentliche konzentrieren. Wir halten die Moral oben werden alles in unser Macht liegende versuchen und akribisch arbeiten. Die Stimmung ist ganz gut. Natürlich tut man sich leichter, wenn die Ergebnisse freudiger sind.“