Lukas Müller auf den Spuren seines Idols

Erstellt am: 01.01.2010 17:58 / os

Lukas Müller ist der jüngste der österreichischen Adler, die bei der 58. Vierschanzentournee so erfolgreich auftreten. Der Junioren-Weltmeister springt erst seit fünf Jahren Ski - im Alter von zwölf Jahren hat er begonnen. Sein Vorbild ist Thomas Morgenstern. "Wegen ihm habe ich mit dem Skispringen angefangen", sagt der Kärntner, der für den gleichen Verein wie sein Vorbild in Villach springt.

 

Müller ist ein Riesentalent. Schon nach einem halben Jahr sprang er das erste Mal von der 90-Meter-Schanze in Villach. Nur ein Jahr später wurde er Kärntner Landesmeister. Auch sein alter Trainer Peter Berger ahnte den kometenhaften Aufstieg des bodenständigen Athleten nicht. "Er sagte, normalerweise dauere es sieben bis zehn Jahre, bis man im Weltcup ankommt", sagte Müller in Garmisch-Partenkirchen im Gespräch mit Berkutschi.com.

 

Nach nur fünf Jahren im Weltcup angekommen

Müller ist nach nur fünf Jahren Skispringen im Weltcup angekommen. Schon bei seinem vierten Einsatz mit den Besten der Welt schaffte er sein erstes Top-Ten-Resultat, und das gleich bei der Vierschanzentournee. "Einen besseren Start in die Tournee hätte ich mir gar nicht vorstellen können", sagte er glücklich. Und beim Neujahrsspringen legte der ÖSV-Youngster nach und wurde 22. Er befindet sich auf dem besten Weg in die Weltspitze.

 

Doch Müller ist noch nicht am Ende seines Weges angekommen. Er hat zwar sehr starke teaminterne Konkurrenz, den Olympiatraum hat er aber noch nicht ausgeträumt. "Es wäre natürlich toll nach Vancouver zu fahren, aber auch nicht dramatisch, wenn ich nicht dabei wäre."

 

Ziel: Titel bei Junioren-WM verteidigen

Vorrangiges Ziel ist die Verteidigung seines Titels bei den Junioren-Weltmeisterschaften, die Ende Januar in Hinterzarten stattfinden. "Ich möchte dort Geschichte schreiben. Mir wurde gesagt, noch niemand konnte den Titel bei der Junioren-WM verteidigen. Ich möchte der erste sein", sagt er selbstbewusst. Die Schanze kennt Müller schon, absolvierte er doch vor Weihnachten dort einen Lehrgang.

 

Derzeit aber lebt er seinen Traum: Sich bei der Vierschanzentournee mit den Besten der Welt zu messen. Wichtig ist Müller, dass sein Teamkollege Stefan Thurnbichler dabei ist. Die beiden kennen sich sehr gut aus den Wettkämpfen im Continentalcup. "Wir pushen uns. Mal ist er besser, mal bin ich besser, das ist sehr wichtig für mich, dass er dabei ist", so Müller. Generell freut er sich, dass er so starke Konkurrenz hat.

 

"Auf mich selbst schauen"

Auf die Frage, ob er manchmal bedauere, Österreicher zu sein und so starke teaminterne Konkurrenz zu haben, lacht er und schüttelt vehement den Kopf. "Nein, also wirklich noch nie!" Müller will sich gegen ebendiese starke Konkurrenz durchsetzen, macht sich aber keinen allzugroßen Druck.

 

Wenn er sich treu bleibt und weiterhin so akribisch an sich arbeitet, hat er gute Chancen, sein Idol Thomas Morgenstern einmal besiegen zu können. "Das ist aber kein Ziel", meint er bescheiden. "Ich muss auf mich selbst schauen. Wenn's passiert, dann passierts."