Vassiliev: "Wir sind ein gutes Team"
In Zakopane hatte Berkutschi.com die Möglichkeit, mit Dimitri Vassiliev zu sprechen. Der russische Altmeister springt derzeit in der Weltspitze vorne mit und will das auch in den kommenden Jahren tun. Mit seinem Team hat der 29-Jährige, der seit 1998 124 Mal im Weltcup an Start ging, noch Großes vor.
Berkutschi: Dimitri, du warst bei der Tournee einer der stärksten Springer. Hast du genau darauf hin trainiert oder liegen dir die Tourneeschanzen besonders?
Dimitri Vassiliev: Oberstdorf und Innsbruck mag ich sehr gern. Auch in Bischofshofen lässt es sich gut springen. Dort hat die Schanze einen anderen Radius.
Berkutschi: Die Tournee lief schon einmal klasse. Welche Ziele hast du noch für diese Saison?
Vassiliev: Ich möchte weiterhin gut springen und starke Resultate erzielen. Ich muss einfach eine gute Technik rüberbringen, dann kann es auch mit einer Medaille bei der WM klappen. Man darf die Medaille aber nicht im Kopf haben. Wir versuchen, eine möglichst große Stabilität in die Sprünge zu bekommen, dann kommen die guten Resultate von allein.
Berkutschi: Welchen Anteil am Erfolg haben deine Trainer Wolfgang Steiert und Bernie Schödler?
Vassiliev: Bernie und Wolfgang arbeiten sehr hart. Vor allem im Sommer haben wir viel an unserer Physis gearbeitet. Es war viel körperliches Training. Wolfgang und Bernie sind ein gutes Team. Es ist ingesamt eine gute mannschaftliche Zusammenarbeit, auch Klaus (Hüttner, Anm. d. Red.), der Physiotherapeut, ist da mit eingebunden. Qualitativ ist das Training in den letzten Jahren immer besser geworden.
Berkutschi: In Russland gibt es mittlerweile ein gestiegenes Interesse am Skispringen. Hat sich eure finanzielle Situation schon verbessert?
Vassiliev: Wir können in Ruhe trainieren und müssen uns nicht mehr Gedanken machen, wie alles bezahlt wird. Insofern ist es besser als früher.
Berkutschi: Du bist der älteste deiner Truppe und der Beste. Wie lange bleibt das noch so? Werden dich die Jüngeren überholen oder willst du ewig der Beste sein?
Vassiliev: Ich bin zwar der älteste in der Mannschaft, aber mein Kopf und mein Körper fühlen sich viel jünger. So lange ich gute Resultate erziele, bin ich eben der Beste. Aber die anderen, vor allem der Ilja, kommen Stück für Stück näher. Wir sind alle ein Team und da spielt das Alter keine so große Rolle. Wir fühlen uns sozusagen alle gleich alt.
Berkutschi: Das russische Team wird immer stärker. Wo seht ihr euch in ein paar Jahren?
Vassiliev: Wir müssen uns immer weiter entwickeln. Wir waren schon Vierter beim Teamspringen in Kuusamo, das war ein starkes Ergebnis. Langfristig gesehen wollen wir alle schlagen.
Berkutschi: Wie geht es jetzt weiter mit euch? Wie sieht die Vorbereitung auf die WM in Liberec aus?
Vassiliev: Wir springen schon seit Kuusamo ohne Pause. Dehalb werden wir eine Wettkampfpause einlegen und für die WM trainieren.
Berkutschi: Wie lange willst du noch springen? Wäre Sotchi 2014 ein würdiger Rahmen, um die Karriere dort zu beenden?
Vassiliev: Oh, das ist eine schwierige Frage. Da müssen wir schauen. Erstmal kommt Vancouver 2010. Danach werde ich meine Karriere nicht beenden, ich möchte weiter arbeiten. Aber man muss von Jahr zu Jahr schauen. Die Ergebnisse müssen ja auch stimmen.
Bei der Beantwortung der Fragen halfen Ilja Rosliakov und Pavel Karelin als Dolmetscher mit. Vielen Dank dafür.