Viele Athleten pausieren
Nach der sensationellen Vierschanzentournee und dem Hexenkessel von Bad Mitterndorf stehen am Freitag und Samstag weitere Highlights des Skispung-Weltcups auf dem Programm. Im polnischen Zakopane werden mehrere zehntausend Zuschauer erwartet, wenn unter Flutlicht der Zweikampf zwischen Simon Ammann und Gregor Schlierenzauer um die Weltcupkrone in seine nächste Runde geht.
Allerdings sind nach dem Tourneemarathon und dem darauf direkt folgenden ersten nervenaufreibenden Skifliegen der Saison viele Springer am Rande ihrer körperlichen Leistungsfähigkeit. So werden Thomas Morgenstern, Andreas Kofler, Martin Koch, Anders Jacobsen und Johan Remen Evensen genau wie die Finnen Ville Larinto, Harri Olli und Matti Hautamaeki die Zeit zu Hause zur Regeneration und Training nutzen. Tourneesieger Wolfgang Loitzl reist entgegen anderslautender Pläne doch an: "Ich bin ein bisschen geschlaucht, aber im Endeffekt geht es mir wieder richtig gut. Ich werde also voll angreifen", ließ der 29-Jährige wissen.
DSV-Adler wieder gesund und motiviert
Zakopane bedeutet eine günstige Gelegenheit, das Treppchen zu erreichen, schließlich fehlen gleich sechs der derzeitigen Top Ten der Gesamtwertung. So rechnen sich auch die DSV-Adler viel aus, allen voran Martin Schmitt. "Es war wichtig, die kursierende Grippe wieder in den Griff zu bekommen. Alle Mann können in Zakopane gesund an den Start gehen", sagte Bundestrainer Werner Schuster. Besonders Michael Neumayer hat sich viel vorgenommen auf der Wielka-Krokiew-Schanze in der Hohen Tatra: "Die Schanze liegt mir und die Stimmung mit den vielen polnischen Fans wird mich sicherlich zusätzlich motivieren. Ich will weiter Boden gut machen", sagte Neumayer, der derzeit auf Rang 16 im Weltcup liegt.
Natürlich greifen die Polen mit ihrem Vorflieger Adam Malysz bei ihrem Heimspiel wieder ins Geschehen ein. Tausende Polen an der Schanze und Millionen vor den Fernsehern werden genau beobachten, wie sich Malysz und Co schlagen. Sollte es zu einem erneuten Absturz kommen, ist ein kurzfristiger Trainerwechsel vor der WM in Liberec Mitte Februar nicht mehr ausgeschlossen. Malyszs Training mit seinem alten Coach Hannu Lepistoe in dessen finnischer Heimat hatte sowieso schon hohe Wellen geschlagen.
Sprungschanze in Wien?
Unterdessen reifen neue Pläne, Skispringen einer noch größeren Masse zu servieren. In der österreichischen Hauptstadt Wien reifen Ideen, eine Schanze unweit der Stadt zu bauen. Damit würde die Sportart näher an ein Millionenpublikum rücken. "Eine Schanze in oder um Wien wäre sicherlich eine gute Idee", sagte Bürgermeister Michael Häupl (SPÖ), der Querverweise nach Oslo zieht. "Das hat durch die Nähe zur Sportstätte eine hohe Attraktivität", sagte er der 'Wiener Zeitung'. In der Stadt soll die Schanze aber nicht stehen, unweit der Hauptstadt seien genügend Berge, die Platz für eine Sprungstätte böten.