Fünf ganz Große treten ab

Erstellt am: 21.03.2011 01:28 / os

Das Skispringen hat nach dem Ende der Saison 2010/11 einige seiner größten Idole verloren. Mit Adam Malysz und Janne Ahonen treten zwei Athleten endgültig ab, die über anderthalb Jahrzehnte das Skispringen gestaltet, verändert und wenigstens teilweise dominiert haben.

 

Janne Ahonen in der Berkutschi-Hall of Fame »

 

Doch auch das Karriere-Ende von Primoz Peterka, Michael Uhrmann und Andreas Küttel reißt Löcher. Berkutschi verdeutlicht die Leistungen dieses Quintetts anhand von ein paar Zahlenspielen.

 

Adam Malysz in der Hall of Fame »

 

Diese fünf Springer aus verschiedenen Verbänden erreichten insgesamt 261 Podiumsplatzierungen. Dabei feierten sie 97 Weltcupsiege, acht Weltcup-Gesamtsiege, sie holten 21 Medaillen bei Weltmeisterschaften und gewannen sieben Mal die Vierschanzentournee. Neunmal holten sie bei Olympia Edelmetall.

 

Primoz Peterka in der Hall of Fame »

 

Aus diesen Zahlen wird deutlich, dass der Skispringer-Zirkus um einige Attraktionen ärmer ist. Für viele Journalisten, Athleten und Fans, die die Szene seit Jahren verfolgen, kommt jetzt eine neue Zeitrechnung. Man wird sich erst daran gewöhnen müssen, dass Malysz, Uhrmann und Ahonen nicht mehr in den Startlisten stehen werden.

 

Sie waren Superstars in ihren Ländern

 

Vor allem Ahonen und Malysz sind Superstars in ihren Ländern, Sportidole. An ihnen orientierten sich jahrelang die jungen Springer, sie konnten sich in ihrem Schatten ruhig und geborgen entwickeln. In Polen etwa ein Kamil Stoch. Doch in Zukunft werden Stoch oder der junge Finne Ville Larinto ohne diese Prellböcke, die den gesamten Druck auf sich nahmen, auskommen müssen.

 

Die lange Karriere des Michael Uhrmann »

 

In Deutschland kann Severin Freund die Lücke gut schließen, die Uhrmann hinterlässt. Beide kommen aus dem gleichen Ort, beide sind bodenständige ehrliche Arbeiter. Freund hat jetzt schon seine Nerven sehr gut im Griff, er ist auf einem guten Weg. Und er muss nicht zur Gänze auf Uhrmann verzichten, denn der Bayer strebt eine Trainer-Laufbahn an.

 

In Slowenien drängen viele Talente nach

 

In der Schweiz wird es nach dem Karriere-Ende von Andreas Küttel noch einsamer um Simon Ammann. Die Lücke hinter Ammann wird in den kommenden Jahren kaum zu schließen sein. Umso wichtiger wäre es für die Eidgenossen, wenn Ammann seine Karriere fortsetzen würde. 

 

Andreas Küttel in der Hall of Fame »

 

In Slowenien ist die Sache schon einfacher. Dort gibt es eine Menge junger Talente, Trainer Matjaz Zupan verfügt jetzt schon über eine gute Mischung aus jung und erfahren und im Continentalcup drängen die jungen Slowenen nach. Außerdem liegen die Top-Resultate von Peterka ja auch schon ein paar Jahre zurück. 

 

Dennoch: in der Saison 2011/12 werden Ahonen, Malysz, Uhrmann, Peterka und Küttel fehlen. Nicht nur den Fans.