Pius Paschke gewinnt Skisprung-Weltcup in Lillehammer
Pius Paschke hat am Samstag den ersten Einzel-Wettkampf der Skisprung-Saison in Lillehammer (NOR) gewonnen.
Paschke lag nach dem ersten Durchgang noch auf Platz 6, überholte dann im Finaldurchgang mit einem überragenden Satz die 5 vor ihm liegenden Konkurrenten und durfte so den zweiten Weltcupsieg seiner Karriere feiern.
Auf den Plätzen zwei und drei landeten die beiden Österreicher Daniel Tschofenig und Maximilian Ortner.
Es war ein Wettkampf voller Höhepunkte bei strahlendem Sonnenschein und winterlichen Temperaturen um -6° den die Zuschauer auf dem Lysgardsbakken von Lillehammer erleben durften.
Zunächst sorgte in der Qualifikation der Norweger Kristoffer Eriksen Sundal für eine Schrecksekunde, als er auf dem Balken sitzend von der ausser Kontrolle geratenen Werberückwand zum unfreiwilligen Start katapultiert wurde.
Sundal meisterte die Aktion akrobatisch und erreichte mit guter Weite den Wettkampf.
Nur kurz später sorgte der Slowene Domen Prevc mit einem spektakulären Sturz für die nächste Schrecksekunde.
Prevc blieb wie Sundal unverletzt.
Im Wettkampf schlug dann die Stunde von Pius Paschke. Nach dem ersten Durchgang noch auf Platz 6, zauberte Paschke im Finaldurchgang einen Traumsprung auf 138,5 Meter auf die HS 140 Meter Schanze von Lillehammer.
So sicherte sich der Bayer im Alter von 34 Jahren den zweiten Weltcup-Einzelsieg seiner Karriere (nach Engelberg 2023).
Bereits am Freitag hatte Paschke beim Mixed Team Wettkampf in Lillehammer seine Superform unter Beweis gestellt und erheblichen Anteil am Sieg des deutschen Teams gehabt.
"Ich mag die Schanze hier sehr gerne. Aber man weiß, wenn man hier her kommt nie, wie gut man selber und wie gut die anderen drauf sind.
Im Training ist es schon gut gelaufen, ich war sehr zufrieden und hatte ein gutes Gefühl, aber eine Garantie gibt es nie.
Das war gestern schon ein cooler Tag mit dem Sieg im Mixed Team und das hat sich heute forgesetzt, ich bin superhappy," freute sich Paschke nach seinem Coup.
Platz zwei ging an Daniel Tschofenig aus Österreich: "Extrem genial wie das heute gelaufen ist, gestern waren die Sprünge noch mittelmässig, heute hat es dagegen schon super funktioniert, das freut mich brutal" so Tschofenig.
Für die Überraschung des Tages sorgte aber Tschofenigs Landsmann Maximilian Ortner.
Der 22-jährige war erst am Donnerstag für den verletzt aus Lillehammer abgereisten Daniel Huber nach Norwegen gereist. Bisher hatte Ortner ein einziges Mal das Finale der besten 30 in einem Weltcup erreicht (Platz 28 in Bischofshofen 2023). Heute direkt der Sprung aufs Podest, eine sensationelle Leistung des Mannes vom SV Villach in Kärnten.
"Das ist unbeschreibliches Gefühl. Ich wusste, dass ich gut drauf bin. Mein Trainer hat mir gesagt, dass ich mich einfach auf das verlassen soll, was ich kann. Dass aber so etwas gutes herauskommt hätte ich im Leben nicht gedacht," freute sich Ortner nach seinem ingesamt vierten Weltcup-Start.
Auch die Plätze vier und fünf gingen an das Team aus Österreich: Stefan Kraft und Jan Hoerl sorgten für ein überragendes Team-Ergebnis der Mannschaft von Andreas Widhoelzl.
Anze Lanisek freute sich über Platz 7, Gregor Deschwanden, Johann Andre Forfang und der junge US-Amerikaner Tate Frantz komplettierten die Top-10 des Samstages von Lillehammer.
Markus Eisenbichler freute sich nach langer Weltcuppause über Platz 24.
Der zweite Wettkampf der Männer in Lillehammer findet am Sonntag um 16:00 Uhr statt. Die Qualifikation für den Wettkampf wuerde wegen angekündigtem Schneefall und starkem Wind von 14:45 auf 9:30 Uhr vorverlegt.