Weltcup in Ruka - zurück in die Kältekammer

Erstellt am: 24.11.2021 14:19 / hn

Für die Skispringer steht am Wochenende die zweite Station des Winters auf dem Programm. Bei den zwei Wettkämpfen in Ruka (FIN) werden nahe des Polarkreises Temperaturen bis -20°C erwartet, Karl Geiger geht als Führender im Gesamtweltcup an den Start, wir haben die Fakten gesammelt.

Karl Geiger
hat drei der letzten vier Weltcups gewonnen, 2 x Planica und das Auftaktspringen der neuen Saison in Nizhny Tagil am Samstag.
Ob das ein gutes Omen für den Gesamtweltcup ist? Das letzte Mal, dass der Sieger des Auftaktspringens dann auch den Gesamtweltcup gewann, war 2007/2008, der Sieger damals: Thomas Morgenstern aus Österreich.
Nach seinem Sieg in Nizhny Tagil ist Karl Geiger der sechste deutsche Skispringer der 10 oder mehr Siege auf seinem Konto hat. Jens Weißflog (33), Martin Schmitt (28), Severin Freund (22), Sven Hannawald (18) und Dieter Thoma sind die anderen 5.
Karl Geiger stand bei den letzten 6 Weltcups auf dem Podium. Der Letzte, dem eine längere Podiumsserie gelang war Dawid Kubacki (POL) von Dezember 2019 bis Januar 2020. Kubacki stand 10 x nacheinander auf dem Podium.
Mit einem Sieg in Ruka am kommenden Wochenende wäre Geiger erst der dritte Deutsche der in Ruka gewinnt: 2012 und 2016 gewann Severin Freund, 2020 war Markus Eisenbichler erfolgreich.

Halvor Egner Granerud,
Der Weltcup-Gesamtsieger des vergangenen Winters gewann den zweiten Wettkampf des vergangenen Wochenendes in Nizhny Tagil.
Mit seinem insgesamt 12. Weltcupsieg liegt der Norweger nun alleine an der Spitze was die Anzahl der Weltcupsieg angeht. Auf Platz zwei der norwegischen Bestenliste liegt mit insgesamt 11 Erfolgen Roar Ljoekelsoy.
Den ersten seiner 12 Erfolge feierte Granerud vor ziemlich genau einem Jahr in Ruka, dem Wettkampfort des kommenden Wochenendes. Mit einem Sieg in Ruka wäre Granerud der siebte Athlet, dem mehr als ein Sieg am Polarkreis gelingt. Rekordhalter in Ruka ist der Schweizer Simon Amman mit drei Siegen.
Granerud hat seit Beginn der Saison 2020/2021 15 Weltcup-Podiums gesammelt, nachdem er in 5 Jahren davor nie das Podium erreichen konnte.

Ryoyu Kobayashi war im ersten Wettkampf von Nizhny Tagil zweiter, bevor er dann am Sonntag wegen eines regelkonformen Anzuges disqualifiziert wurde.
Kobayashi liegt mit insgesamt 19 Weltcupsiegen nur einen Erfolg hinter dem legendären Norikai Kasai der (inclusive Team events) bei 20 Weltcupsiegen steht. Bei den Einzelerfolgen liegt Kobayashi mit 19 Siegen bereits vor Kasai (17 Siege).
In Ruka hat Kobayashi bereits zweimal gewonnen (2018).
Kobayashi stand bei sechs der letzten sieben Weltcups auf dem Podium. Dreimal gewann Kobayashi und dreimal wurde er Zweiter.
Davor war der Weltcup-Gesamtsieger in 23 Wettkämpfen nicht auf dem Podium gelandet.

Kamil Stoch hat insgesamt 46 Siege (Einzel und Team) auf seinem Konto, damit liegt der dreifache Olympiasieger aus Polen gleichauf mit den beiden Finnen Janne Ahonen und Matti Nykänen. Den Rekord in dieser Serie hält der nach dem vergangenen Winter zurückgetretene Österreicher Gregor Schlierenzauer, Schlierenzauer hat im Lauf seiner Karriere 70 Siege erzielt. 53 Einzelsiege und 17 Teamerfolge hat der Tiroler in seiner Statistik stehen.
Nach Schlierenzauer (neun von 2006/07 bis 2014/15), Nykänen (acht von 1981/82 bis 1988/89) und Matti Hautamäki (sechs  2000/01 bis 2005/06) könnte Stoch der vierte männliche Skispringer werden, der in sechs aufeinanderfolgenden Saisons einen Weltcup-Einzelwettbewerb gewinnt.

Stefan Kraft hat mit Andreas Kofler und Andreas Felder (alle 27) den dritten Platz in der Liste der meisten österreichischen Weltcupsiege bei den Männern übernommen. Gregor Schlierenzauer (70) und Thomas Morgenstern (39) liegen auf den ersten beiden Plätzen.
Mit seinem dritten Platz in Nizhny Tagil am 21. November wurde Kraft nach Janne Ahonen (133), Schlierenzauer (124), Kamil Stoch (108) und Morgenstern (107) der fünfte männliche Skispringer, der 100 Weltcup-Podestplätze in allen Disziplinen erreichte.

Markus Eisenbichler stand in der vergangenen Saison bei den Weltcup-Veranstaltungen in Ruka auf dem Podium, am 28. November 2020 mit einem Sieg und am 29. November 2020 mit einem zweiten Platz.
Eisenbichler kann der siebte männliche Springer werden, der in Ruka mehrere Weltcup-Einzelsiege erringt (der Rekord liegt bei drei Siegen von Simon Ammann).

Cene Prevc erzielte am vergangenen Wochenende in Nizhny Tagil sein bestes Weltcup-Einzelergebnis, einen fünften Platz am 21. November. Er könnte nach seinem älteren Bruder Peter Prevc (23) und seinem jüngeren Bruder Domen Prevc (5) der dritte Prevc-Geschwistersohn werden, der einen Weltcup-Einzelwettbewerb gewinnt.

Der letzte slowenische Einzelweltcupsieg war ein Sieg von Peter Prevc in Lillehammer am 9. März 2020.