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Von einem der durch Zufall alle überraschte

Erstellt am: 02.01.2014 17:58 / sk

Die Plätze 4 und 6 bei den beiden Weltcupspringen in Engelberg (SUI) unmittelbar vor der Weihnachtspause der Skispringer waren überragend für einen, der zum ersten Mal ernsthaft im Weltcup am Start war. Die beiden Einsätze im Rahmen der Vierschanzentournee 2011 kann man getrost vernachlässigen.

So etwas kommt allerdings beim Skispringen öfters vor. Die Tagesform ist entscheidend und kann an einem Wochenende einen Nachwuchsmann ganz nach oben, und einen Weltklassemann ganz nach unten spülen, am nächsten Wochenende ist schon wieder alles anders. So wurde den Platzierungen von Thomas Diethart in Engelberg nicht allzuviel Bedeutung gegeben.

 

Die Tourneefavoriten waren andere.

 

Der dritte Platz von Oberstdorf, gemeinsam mit dem Slowenen Peter Prevc bestätigte dann, dass Diethart die herausragende Form von Engelberg mit zur Tournee genommen hatte, und trotzdem hatte ihn vor dem Wettkampf in Garmisch-Partenkirchen niemand auf der Rechnung. Jedenfalls nicht für den Tages- oder Tourneesieg: Ammann, Stoch, Morgenstern, Bardal, Schlierenzauer, das blieben die Favoriten, Diethart trauten die Experten einen starken vierten oder fünften Platz zu.

 

Seit Mittwoch 16:00 oder einen Wettkampf später gibt es nur noch einen Favoriten auf den Tourneesieg bei der 62. Auflage der Vierschanzentournee: Thomas Diethart, 21 Jahre alt aus Tulln in Niederösterreich. Nicht dass Diethart das Neujahrsspringen gewonnen hat, Siege in Garmisch-Partenkirchen sind schon anderen gelungen, sondern wie das dem 21-jährigen bei einem Wettkampf auf allerhöchstem Niveau gelang, machte ihn quasi innerhalb von zwei Stunden zum absoluten Überflieger.

 

Überrascht hat Diethart mit seiner Wahnsinnsform ausnahmslos alle, auch sich selber: "Wenn mir das vor der Tournee jemand gesagt hätte, hätte ich darüber gelacht. Das ist der totale Wahnsinn, ich bin überwältigt" beschrieb Diethart nach dem Coup von Partenkirchen seine Gefühle. Zweites Beispiel der enormen Überraschung ist der edle Mannschaftsbus mit dem die Österreichischen Skispringer zu den Wettkämpfen reisen. Abgebildet ist die gesamte Mannschaft, nur einer fehlt: Thomas Diethart.

 

"Das gibt es immer wieder mal, dass einem Skispringer von jetzt auf gleich der Knoten aufgeht und dann mit dem neuen Selbstvertrauen auch aussergewöhnliche Leistungen dauerhaft gebracht werden können" erklärt Eurosport Experte Gerd Siegmund die explosionsartige Leistungssteigerung von Diethart. "So extrem kurzfristig und so explosiv habe ich das allerdings noch nicht erlebt. Kurios dabei ist ja die Tatsache, dass Diethart für den in Titisee-Neustadt gestürzten Thomas Morgenstern ins Team der Österreicher gerutscht war. Ohne Morgensterns Sturz wäre Diethart wohl in Engelberg nicht am Start gewesen, und dann vermutlich auch nicht bei der Vierschanzentournee", staunt Siegmund.

 

Nun ist Diethart innerhalb von wenigen Stunden vom Nobody zum Überflieger, zum Maß der Dinge, zum Gejagten der 62. Vierschanzentournee geworden. Gelingt es dem 21-jährigen weiterhin auf dem Niveau der vergangenen Tage zu springen bekommt die 62. Tournee einen Sensationssieger. Einen Sensationssieger der seit Dietharts Auftritt in Garmisch-Partenkirchen keine Sensation mehr wäre.

 

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