Stoch macht die Polen froh
Kamil Stoch hat es geschafft. Einen Tag nach seiner knappen Niederlage gegen Adam Malysz hat er auf der Adam-Malysz-Schanze zurückgeschlagen und seinen ersten Sieg beim FIS GP seit seinem Triumph in Oberhof am 3. Oktober 2007 gefeiert.
Vor ausgelassenen Fans in Malyszs Heimatstadt Wisla triumphierte der frisch verheiratete Stoch vor Daiki Ito aus Japan. Und was für einen Vorsprung hatte der 23-Jährige. An seine 261,5 Zähler kam bei weitem niemand heran, Ito wurde Zweiter mit 248,4 Zählern, Rang drei sicherte sich der starke Norweger Tom Hilde (244,3).
Malysz nicht nach Japan - Vorteil Ito
Es sind derzeit einfach ein paar Springer besser in Form als der Rest der Welt. Adam Malysz kam bei wirklich unglaublich guter Stimmung bei der Premiere in Südpolen auf Rang vier. Für die Polen ging die Feierstunde also weiter, sie brachten außerdem mit dem Shootingstar Dawid Kubacki auf Rang sechs einen dritten Springer unter die Top Ten.
Thomas Morgenstern vergab im zweiten Durchgang eine bessere Platzierung, doch Rang fünf kann sich auch sehen lassen. "Im Prinzip war das heute sehr ähnlich wie gestern. Einige kleine Fehler und schon ist der Podestplatz dahin. Die Sprünge sind gut, lassen aber noch sehr viel Entwicklung zu. Ich denke auch, dass ich wieder wertvolle Erfahrungen gemacht habe, die mich weiterbringen sollten. Das Resümee für das Wettkampfwochenende fällt aber positiv aus. Das Leistungspotential für ganz vorne ist gegeben und den Rest werde ich mir in den kommenden Monaten bis zum Winter noch erarbeiten", kündigte Morgenstern an.
Schlierenzauer: "Stoch war beeindruckend"
Gregor Schlierenzauer wurde hinter Bjoern-Einar Romoeren (ebenfalls 6.) Achter und bestätigte damit seine gute Verfassung. Schlieri springt sozusagen aus dem Stand in die Spitze. Während sich die Kollegen des Tirolers, die in Wisla auch zum ersten Mal in den FIS Sommer GP eingriffen, noch schwer tun, ist Schlierenzauer gleich wieder top. Andreas Kofler (23.) und Martin Koch (21.) haben noch etwas mehr aufzuholen als Wolfgang Loitzl (13.).
"Heute möchte ich in erster Linie Kamil Stoch zu seinem Sieg gratulieren. Auf welche Art und Weise er heute triumphieren konnte, war wirklich beeindruckend. Mir selbst fehlt die Konstanz, die für Siege notwendig ist derzeit noch. Der zweite Durchgang war einfach schlecht, da braucht man nicht viel herumreden", zeigte sich Schlierenzauer sehr fair.
Deutschland und Slowenien ohne Top Ten
Bester Deutscher wurde wieder einmal Michael Uhrmann auf Rang 15. Die Slowenen hatten in Robert Kranjec als Zwölftem ihren besten Athleten und blieben daher wie die Deutschen in Wisla ohne Top-Ten-Platzierung.
Da Malysz im Gegensatz zu Ito nicht nach Japan fliegen wird, hat der Japaner beste Chancen auf den Gesamtsieg im FIS GP. Immerhin wird Tagessieger Stoch nach Japan fliegen und versuchen, dem Kontrahenten seines Teamkollegen in dessen Heimat ein paar Punkte zu klauen. Derzeit liegen Malysz und Ito mit 380 Zählern gleichauf.