Heinz Kuttin: "Wir sind erleichtert und zufrieden"

Erstellt am: 27.11.2016 10:16 / sk

Für das österreichische Team hätte der Weltcupauftakt in Ruka/Kuusamo (FIN) nicht viel besser laufen können. Verschiedene Athleten platzierten sich im Vorderfeld und mit dem dritten Rang von Manuel Fettner konnte man bereits im zweiten Skispringen der Saison den ersten Podestplatz feiern. Berkutschi sprach mit Cheftrainer Heinz Kuttin über die tolle Leistung seines Teams im hohen Norden.

Heinz Kuttin, * 5. Januar 1971, ehemaliger Skispringer, Doppelweltmeister 1991 in Predazzo (ITA), seit 2014 Cheftrainer der Skisprung-Nationalmannschaft in Österreich.

Berkutschi: Herzlichen Glückwunsch zum tollen Abschneiden des österreichischen Teams am ersten Weltcup-Wochenende. Wie zufrieden und wie erleichtert bist Du? Man weiß vorher ja nie genau, was einem beim Saisonauftakt erwartet.

Heinz Kuttin: Vielen Dank. Wir sind Beides. Sehr zufrieden und erleichtert! Da wir in den vergangenen Jahren immer Schwierigkeiten hatten in die Saison zu starten, sind wir jetzt natürlich sehr glücklich! Das gibt viel Selbstvertrauen für die Zukunft.

 

Berkutschi: Stefan Kraft, Michael Hayböck, Andreas Kofler und Manuel Fettner haben sehr gute Ergebnisse erzielt.

Heinz Kuttin: Ja, das war sehr wichtig und bestätigt unsere Arbeit und Strategie des gesamten Teams. Wir haben sehr viel Basisarbeit geleistet und haben jetzt schon ganz tolle Ergebnisse erzielen können. Das gibt jedem einzelnen Athleten unseres Teams viel Selbstvertrauen.

 

Berkutschi: Manuel Fettner und Andi Kofler sind seit vielen Jahren dabei. Jetzt sind Beide auf einem Niveau, auf dem sie schon lange nicht mehr waren. Was ist passiert, dass sie nach einer langen Durststrecke, besonders bei Andi Kofler, hier in Ruka so stark aufgetrten sind?

Heinz Kuttin: Andi hat sich in den letzten Jahren sehr schwer getan. Wir haben uns sehr viele Gedanken um ihn gemacht. Gemeinsam mit Florian Liegl (Cheftrainer ÖSV-Trainingsgruppe 2) haben wir den Andi überzeugen können, das er andere Reize braucht und an seiner Gesamtstruktur arbeiten muß. Die Arbeit unserer TG 2 ist sehr befruchtend und hat die Spanne zwischen jungen aufstrebenden Sportlern und einem sehr routinierten Andi Kofler beinhaltet. Wir hoffen, dass wir noch viel Freude mit ihm haben werden. Der „Fetti“ ist in den letzten 2 Jahren persönlich sehr gewachsen. Ein Privatstudium und viel innere Ruhe und Gelassenheit machen ihn zu dem was er uns jetzt zeigt. Nämlich seine stärksten Sprünge in seiner Karriere als Skispringer! 

 

Berkutschi: In Klingenthal wird es den ersten Teamwettkampf des Winters geben. Deine Jungs sind in dieser Form ein absoluter Siegkandidat.

Heinz Kuttin: Dieses Wochenende gibt uns viel Selbstvertrauen. In Klingenthal findet wieder ein neuer Wettkampf statt. Ganz andere Verhältnisse erwarten uns, deshalb wollen wir wieder gut vorbereitet in das nächste Weltcupwochenende starten. Favoriten gibt es da mehrere. Deutschland, Polen, Slowenien und Norwegen haben alle ein starkes Team.

 

Berkutschi: Auf einer Skala von 1 - 10, wie zufrieden bist du mit diesem Wochenende in Ruka? 

Heinz Kuttin: 10, ganz klar. Es ist wirklich sehr gut gelaufen. Wobei ich auch sagen möchte, dass Markus Schiffner und Clemens Aigner leider nicht ihre Leistung zeigen konnten. Trotzdem sind wir sehr stolz. Diese vier Athleten waren wirklich saustark, das baut natürlich das gesamte österreichische Skisprungteam auf.