Erster Weltcupsieg für Jaka Hvala
Der Slowene Jaka Hvala hat in Klingenthal sein erstes Weltcup-Skispringen gewonnen. Hvala, frischgebackener Junioren-Weltmeister von Liberec lag nach einem 142.5 m Satz im ersten Durchgang bereits zur Halbzeit in Führung. Und dieses Mal zeigte Hvala keine Nerven und sicherte sich mit einem 133 Meter Satz im Finale seinen ersten Sieg. 259,5 Punkte hatte der 19-jährige am Ende auf seinem Konto.
"Das war heute ein ganz besonderer Tag für mich. Nach dem Probedurchgang war ich richtig sauer, weil ich schlecht gesprungen war. Aber dann diese beiden Sprünge im Wettkampf, das war großartig", so Hvala.
Die Slowenische Skisprungmannschaft ist das Team der Stunde, nach dem Mannschaftssieg in Willingen nun also der zweite Tageserfolg des Teams von Goran Janus und die damit verbundene ganz große Chance für die Slowenen zum ersten Mal die FIS Team Tour zu gewinnen.
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"Wir denken noch nicht an die Siegprämie der Team Tour, wir konzentrieren uns auf die noch ausstehenden Springen in Oberstdorf. In Val di Fiemme werde ich meine ersten Weltmeisterschaften bestreiten, dort geht es für mich nicht darum bestimmte Ergebnisse zu erzielen. Ich möchte dort dabei sein, Spaß haben und gute Sprünge zeigen, das ist mein Ziel. Wir haben einen sehr guten Teamgeist in der Mannschaft, wir verstehen uns gut, das macht uns stark. Wir sind aber ganz sicher nicht unschlagbar", so Hvala zu den kommenden Tagen.
Auf Platz zwei landete in der Vogtland Arena von Klingenthal der Jpaner Taku Takeuchi. Für den Japaner ein schöner und wichtiger Erfolg nach einem bisher durchwachsenen Winter für die Männer aus Nippon. Für Takeuchi bedeuteten die Sprünge auf 133,5 und 130,5 Meter, 254,6 Punkte und das bisher beste Ergebnis seiner Karriere. "Ich freue mich sehr, meine Sprünge waren heute wirklich gut. Ich wusste heute vor dem ersten Sprung, dass die Bedingungen schwer sind und ich mich extrem konzentrieren muss, um erfolgreich zu sein. Das ist mir heute wirklich gut gelungen. Wettkämpfe in Österreich und Deutschland sind immer etwas besonderes für uns, wir Japaner springen sehr gerne hier", freute sich Takeuchi.
Gregor Schlierenzauer stellte bei den schwierigen Bedingungen von Klingenthal einmal mehr seine extraklasse unter Beweis. Mit 253,1 Punkten für Sprünge auf 136 und 132 Meter landete Schlierenzauer auf Platz drei. "Es ist wieder ein schöner Tag für mich, ich bin zufrieden und es ist immer wieder etwas ganz besonderes, wenn man auf dem Podium stehen kann. Es war heute sehr schwierig und wechselhaft aber ich hatte das nötige Quentchen Glück. Klingenthal ist eine schöne Anlage, ich komme immer wieder gerne hierher. Meine Sprünge waren heute nicht ganz optimal, da habe ich noch Potenzial bis zur Weltmeisterschaft. Wir haben als Mannschaft noch etwas Zeit bis zur WM, am Ende werden wir sehen wer dort jubeln darf. Wir wissen alle, dass Slowenien, Norwegen und Deutschland ganz stark sind".
Platz vier für Simon Ammann mit Sprüngen auf 137.5 m und 126.5 Meter. Der Schweizer zeigte sich nach seinen Sprüngen bestens gelaunt und bereit für die Weltmeisterschaft in Italien. Dem Schweizer ist - wieder einmal bei einem Großereignis - alles zuzutrauen.
Schlechter Tag für Deutsches Team
Für die Heimmannschaft von Werner Schuster lief es alles andere als gut: "Das haben wir uns anders vorgestellt. Das lief hier heute gar nicht nach Wunsch und enttäuschend. Aber wir schauen trotzdem positiv nach vorne, das was wir heute gezeigt haben, war nicht das was wir zeigen können. Ich bin mir sicher, dass wir in Oberstdorf und insbesondere bei der WM in Italien ein anderes Team erleben werden als das heute", bilanzierte Werner Schuster den Tag von Klingenthal. Michael Neumayer war noch der beste aus dem Deutschen Team: Nach Platz 26 im ersten Durchgang gelang Neumayer immerhin der Sprung auf Platz 12. Severin Freund wurde 17. Andreas Wellinger 28.. Richard Freitag (32.) Andreas Wank (38.) Karl Geiger (42.) und Martin Schmitt (49.) hatten das Finale nicht erreicht. Für Martin Schmitt ist das Ticket für die WM damit nicht mehr erreichbar.
Ganz stark präsentierte sich dagegen in der Vogtland-Arena das Team aus Polen von Lukasz Kruszek. Piotr Zyla erreichte mit Sprüngen auf 135 und 128,5 Meter und Platz 5 sein bestes Karriereergebnis. Für Teamkollege Krzysztof Mietus sprang mit Platz 11 ebenfalls eine neue persönliche Bestmarke heraus. Maciej Kot beendete das Springen als 13. Für Kamil Stoch verlief der Tag dagegen nicht gut. Zunächst auf Platz 9 klassiert, wurde Stoch wegen eines nicht regelkonforman Anzuges disqualifiziert.
Durchwachsen verlief einmal mehr der Wettkampf für die ÖSV Adler, die Lücke hinter Schlierenzauer ist unübersehbar. Martin Koch, der am Dienstag in Training und Qualifikation noch stark gesprungen war, kam auf 121 m und wurde mit 100.3 Punkten nur 36. Andreas Kofler (109 m; 75.6 Punkte) und Michael Hayböck (108.5 m; 72.2 Punkte) landeten nur auf den Plätzen 48 und 50.
Auch Alexander Stöckl wird den Wettkampf in Klingenthal, mit Ausnahme des fünften Platzes von Anders Jacobsen, nicht in allzu guter Erinnerung behalten. Drei Norweger schieden bereits nach dem ersten Durchgang aus: Tom Hilde (122.5 m; 101.2 Punkte), Anders Fannemel (118 m; 94.6 Punkte) und Kim Rene Elverum Sorsell (120.5 m; 92 Punkte). Anders Bardal, Zweiter im Gesamtweltcup, wurde 21., Andreas Stjernen 29.
Keine Punkte für Nurmsalu
Einer der Besten vom Dienstag, Kaarel Nurmsalu, verpasste seine ersten Weltcuppunkte um nur vier Plätze. Der Este zeigte mit 122 m und 102.5 Punkten aber eine gute Leistung.
Schlierenzauer bleibt klar vorne
Gregor Schlierenzauer ist weiter auf dem Weg zu seinem zweiten Gesamtweltcupsieg. Der Österreicher liegt mit 1260 Punkte klar vor zwei Norwegern - Anders Bardal (766 Punkte) und Anders Jacobsen (687 Punkte). Severin Freund ist nun Vierter mit 669 Punkten, knapp vor Kamil Stoch aus Polen.
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