Drei Österreicher auf dem Treppchen
Die Österreicher haben einmal mehr eine wahnsinnige Flugshow abgeliefert. Beim ersten Fliegen des letzten Weltcup-Wochenendes der Saison auf der Riesenschanze in Planica standen gleich drei ÖSV-Adler auf dem Podest. Gregor Schlierenzauer lieferte einmal mehr den Beweis dafür ab, dass er der beste Flieger dieser Welt ist. Er siegte nach Flügen auf 219 und 226 Meter (450,9 Punkte) knapp vor Thomas Morgenstern (448,1), der nach dem ersten Durchgang noch geführt hatte. Auf Platz drei sprang Martin Koch. Der als Top-Flieger bekannte Athlet aus Kärnten (438,8) flog im Finale noch von Rang fünf aufs Treppchen.
"Es ist immer ein besonderes Gefühl in Planica, obwohl es schwierig ist, am Ende einer langen Saison auf dieser schweren Schanze zu springen. Ich bin sehr stolz über das Ergebnis und freue mich jetzt auf die nächsten Tage", sagte Schlierenzauer nach seinem 35. Weltcupsieg.
Gregor Schlierenzauer in der Berkutschi-Hall of Fame »
"Das war großartig für mich. Ich hätte nie gedacht, dass ich in Planica aufs Podium kommen kann. Wir haben alle einen super Job gemacht. Das müssen wir nun auch feiern", kündigte Morgenstern an. "Der dritte Platz ist wunderbar. Jetzt wollen wir noch ein schönes Teamspringen und ein gutes Finale am Sonntag", ergänzte mit Koch der zweite Kärntner unter den Top Drei.
Knapp neben dem Podest landete der Finne Matti Hautamaeki, der regelmäßig beim Fliegen Top-Ergebnisse abruft. Mit 429 Punkten reichte es aber zum Auftakt der drei Wettbewerbe im 'Tal der Schanzen' nicht ganz fürs 'Stockerl'.
Kranjec stürzt und fällt zurück
Lokalmatador Robert Kranjec lag zur Halbzeit auf Rang vier und hatte das Podium in seiner Heimat im Visier. Doch im Finale erwischte er einen sehr unruhigen Flug, konnte am Ende seines Sprungs den Kräften der Winde nicht mehr Paroli bieten und stürzte. Immerhin rettete er sich noch artistisch und verhindert somit schlimme Verletzungen. Am Ende reichte es für den Slowenen, der die Quali am Donnerstag gewonnen hatte, nur für Rang 15. Bester Schützling von Trainer Matjaz Zupan wurde Jurij Tepes als Zwölfter.
Bester Norweger war Anders Bardal, der im Finale mit einem tollen Flug auf 224,5 Meter noch ein paar Plätze gut machte. Simon Ammann aus der Schweiz wurde Sechster vor dem besten Polen, Kamil Stoch. Adam Malysz, der ohne seinen erkrankten Trainer Hannu Lepistoe in Slowenien ist, ist zum Abschluss seiner Karriere wohl nicht mehr in Siegform. Doch für Rang acht reichte es allemal. Die Top Ten komplettierten die beiden Norweger Johan Remen Evensen und Bjoern-Einar Romoeren. Damit ist die Mannschaft von Trainer Mika Kojonkoski erster Konkurrent der Österreicher im Teamspringen.
Schmitt verzichtet auf Start
Andrea Morassi, eigentlich als guter Flieger bekannt, schaffte es nicht ins Finale. Auch der einzige Russe, Pavel Karelin, holte keine Weltcuppunkte. Enttäuschend endete der Wettbewerb für die Deutschen, die mit Michael Neumayer und Severin Freund nur zwei Athleten ins Finale brachten. Als 17. war Freund schließlich der beste DSV-Adler, das können die Deutschen besser. Martin Schmitt hatte auf einen Start verzichtet, weil er Probleme mit seinem Flugsystem hatte. Auch im Team-Wettkampf werden die Fans vergeblich auf ihn warten. "Auf dieser Schanze ist es schwierig zu springen. Da muss man seine Sachen zusammen haben. Das ist bei mir nicht der Fall. Deshalb war ein wenig Unsicherheit vorhanden und dann soll man es lieber lassen", begründete Schmitt seinen Schritt.
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Der einzige Japaner im Feld, Daiki Ito, kam auf Rang 13. Fumihisa Yumoto und Noriaki Kasai waren am Donnerstag gestürzt und kamen für einen Einsatz nicht mehr in Frage. Taku Takeuchi und Kazuya Yoshioka hatten die Quali verpasst. Die Japaner werden auch beim Teamspringen nicht mitwirken, außer Ito sind alle schon abgereist. Bester Tscheche war Jan Matura als 23. Immerhin brachten die Tschechen drei Springer ins Finale, auch wenn es nicht für eine vordere Platzierung reichte.
Im Kampf um den Sieg im Skiflug-Weltcup hat Schlierenzauer einen Wettkampf vor Ende die besten Karten für den Gesamtsieg. Mit 425 Punkten verfügt der Tiroler über einen ordentlichen Vorsprung auf Koch (361) und Morgenstern (342). Das Skifliegen ist in diesem Jahr eine rein österreichische Angelegenheit, so scheint es.