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Kurz vor der Saison: Die FIS Renndirektoren im Interview

Erstellt am: 14.11.2016 19:06 / sk

Kurz vor Beginn der FIS Weltcupsaison 2016/17 im Skispringen hatten wir die Gelegenheit zu einem kurzen Gespräch mit den beiden FIS Renndirektoren Walter Hofer (Skispringen Herren) und Chika Yoshida (Skispringen Damen).

Berkutschi: Was gibt es Neues im Skispringen in der kommenden Saison?

Walter Hofer: Die wichtigste Neuigkeit seit langem ist die Tatsache, dass es erstmal zu keiner Regel- oder Materialänderung gekommen ist. Dies sollte vor allem den kleineren Nationen helfen, die Vorbereitung ohne zusätzliche Tests absolvieren zu können. Die Ergebnisse des Sommers waren schon vielversprechend, da bereits Nationen wie USA, Kanada, Italien oder Russland mit vorderen Plätzen aufhorchen ließen.

 

Chika Yoshida: Wir haben seit einigen Jahren einen relativ konstanten Kalender mit bewährten Organisatoren. Für den kommenden Winter gibt es auch keine Reglementsänderung, wir werden also ohne Hektik und großen Streß unsere Saison in Lillehammer beginnen können.

Chika Yoshida

 

Berkutschi: Worauf freuen sich die Renndirektoren im kommenden Winter besonders?

Hofer: Mit voller Motivation jene Voraussetzungen zu schaffen, die wieder viele Highlights in dieser fantastischen Sportart zulassen sollten. Viele Veranstalter haben die Rahmenbedingungen sowie die Infrastruktur auf den neuesten technischen Stand gebracht. Dazu sind Kuusamo, Klingenthal, Engelberg, Zakopane, die Skiflugschanze in Oberstdorf, PyeongChang, Lahti, Trondheim, Vikersund zu erwähnen. All diese Orte haben sehr viel investiert, um die Anlagen sicherer und geschützter zu machen.

 

Weltcup-Kalender Herren 2016/17

 

Yoshida: Ich freue mich auf die Wettkämpfe von der Großschanze in Oberstdorf. Das wird direkt nach der Vierschanzentournee sein, und dort werden die Damen dann die Gelegenheit haben auf der gleichen Schanze wie die Herren ihre Leistung zu zeigen. Dann ist für mich die Reise nach Südkorea zu den Testevents für die Olympischen Spiele in PyeongChang 2018 sehr spannend. Unser absolutes Highlight des kommenden Winters sind aber die FIS Nordischen Ski Weltmeisterschaften in Lahti in Finnland. Dort wird es neben dem Einzelspringen auch wieder eine Mixed-Team Entscheidung geben und die gibt es ja mittlerweile nur bei der WM. Auf diesen Wettkampf freue ich mich ganz besonders.

 

Berkutschi: Was wird im kommenden Winter die größte Herausforderung für die Athleten sein?

Hofer: Hier kommt es auf die individuelle Zielsetzung der Athleten an. Während einige Skispringer sicherlich den Gesamtweltcup im Focus haben, werden einzelne arrivierte Sportler entweder speziell die Vierschanzentournee, die Weltmeisterschaft in Lahti oder die neue Serie „Raw Air“ als Herausforderung auswählen. Nichtsdestoweniger werden im Laufe der Saison durch individuelle Leistungen diese Leistungsansprüche korrigiert oder erweitert. Insgesamt ist der Weltcupplan wieder mit vielen Höhepunkten versehen.

 

Yoshida: Das wird der enge Kalender sein. Mit dem Kalender der Herren ist unser Kalender zwar noch nicht vergleichbar aber es wird merklich immer enger und anstrengender. Besonders die Wettkämpfe in Korea und direkt anschließend die WM werden eine echte Herausforderung für die Athletinnen und die Teams.

 

Weltcup-Kalender Damen 2016/17

 

Berkutschi: Das Skispringen steht weiterhin auf der Beliebtheitsskala aller Wintersportarten ganz oben.Wie erklären sie sich, dass eine Sportart die nur ganz wenige Menschen selber machen (können), so beliebt ist?

Hofer: Der Hauptgrund ist der Skispringer per se und sein Erscheinungsbild in der Öffentlichkeit. Die im Skispringen notwendige Demut vor den äusseren Bedingungen und der Respekt vor der Vielzahl der Einflussgrössen lassen die Skispringer sehr bescheiden in Bezug auf die Erwartungshaltung auftreten, was sicherlich zum positiven Image beiträgt. Ein weiterer Aspekt ist das kollegiale Verhalten der Wettkämpfer untereinander. Nicht der Mitstreiter ist der unmittelbare Konkurrent, sondern die Bewältigung der sportlichen Herausforderungen ist ihr gemeinsames Ziel.

Ein weiterer Grund sind die optimalen Vorraussetzungen, die von den Veranstaltern und Verbänden geboten werden. Die logistischen und organisatorischen Vorbereitungen, die von unseren Wettkampforten mittlerweile durchgeführt werden, lassen bei guten Verhältnissen tolle und spannende Abläufe zu. Weiters muss erwähnt werden, dass die begleitenden TV Stationen und Medien durch ihren hohen technischen Aufwand und personellen Engagement das Fenster zur Öffentlichkeit weit öffnen.

Nicht zuletzt müssen aber die Fans unserer Skispringer erwähnt werden, da unsere Wettkämpfe enorm von der lokalen Athmosphäre und dem Enthusiasmus der Zuschauer abhängig ist. 

 

Yoshida: Ich glaube das liegt zu einem großen Teil an der Ästhetik des Skispringens, an den faszinierenden Flügen der Athleten und Athletinnen die dank wunderbarer Fernsehbilder auch direkt ins Wohnzimmer kommen. Die Leistung der Sportler/innen und damit verbunden diese fantastischen Bilder gemischt aus Hochleistungssport, Emotion und wunderbarer Natur vor Ort sind für mich der Hauptgrund.

 

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