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Peter Prevc krönt perfekte Saison

Erstellt am: 20.03.2016 13:04 / sk

Trainer Goran Janus wischte sich eine Freudenträne aus dem Auge, Robert Kranjec im Adlerkostüm intonierte gemeinsam mit Anze Lanisek und dem ungekrönten König von Slowenien, Peter Prevc, sowie unfassbar vielen Zuschauern an der Flugschanze von Planica die slowenische Hymne und gönnte seinem Teamkollegen mehr als nur eine Sektdusche: Das große Finale im FIS Skisprung-Weltcup Planica hielt, was sich alle davon versprochen hatten. Und Peter Prevc beschenkte sich selbst und ganz Slowenien mit seinem 15. Saisonsieg.

Nachdem der neue Meister aller Klassen seinen finalen Sprung auf 241,5 Meter mit perfektem Telemark ins Ziel gebracht hatte, die Wertungsrichter gleich dreimal die Traumnote 20,0 gezückt hatten und Peter Prevc 435,0 Punkten seinen 15. Saisonsieg vor Teamkollege Robert Kranjec und Johann-Andre Forfang perfekt gemacht hatte, brachen alle Dämme.

Robert Kranjec, Peter Prevc, Johann Andre Forfang

 

Perfektes slowenisches Finale
Das Finale von Planica hätte vor allem aus Sicht der Gastgeber kaum besser laufen können.
Ein Jahr nachdem an gleicher Stelle Jurij Tepes´ Sieg den Triumph von Prevc noch verhindert hatte, zeigte der Vierschanzentourneesieger, Skiflug-Weltmeister, Skiflug-Weltcup-Gesamtsieger und Weltcup-Gesamtsieger auch auf seiner Ehrenrunde Klasse und ließ keinen Zweifel an seiner Überlegenheit aufkommen. Bereits nach dem ersten Durchgang hatte Prevc mit 238,0 Metern in Führung gelegen. „Es war eine phänomenale Saison“, schätzte Prevc ein und wagte einen vorsichtigen Blick voraus: „Das zu wiederholen wird sehr schwierig.“
Robert Kranjec, der den zweiten slowenischen Doppelsieg des Wochenendes mit Flügen auf 234,0 und 233,0 Meter sowie 420,4 Punkten perfekt gemacht hatte, erwies sich als ungeahnter Partyadler während das gesamte slowenische Team inklusive der weiblichen Kolleginnen an der Bande Spalier stand. Als i-Tüpfelchen durften die Mannen von Goran Janus anschließend auch noch Rang zwei im Nationencup – vor Titelverteidiger Deutschland – feiern.
„Ich bin mit diesem Wochenende sehr zufrieden“, sagte Kranjec anschließend. „Platz eins, zwei und drei an einem Wochenende sind sehr gute Ergebnisse. Peters Saison war großartig. Besser geht es nicht.“

 


Forfang führt Norweger an
Der erste Platz in dieser Wertung war längst vergeben. Beim Finale war es Johann-Andre Forfang vorbehalten, die überragende norwegische Mannschaft auf dem Siegerpodest zu vertreten. 226,0 sowie der weiteste Flug des Tages auf 245,0 Meter brachten Forfang 405,4 Punkte und Rang drei. Forfang sagte: „Es war eine großartige Saison. Ein solcher Erfolg war vorher nicht zu erwarten. Auch das Ende heute war perfekt. Mein letzter Sprung war so, wie ich es mir von Anfang an gewünscht habe.“

Ein weiterer Hauptprotagonist dieser Saison musste dafür das Podium knapp verpassen: Noriaki Kasai, der am Donnerstag in Planica seinen 500. Einzelweltcup absolviert hatte, fehlten nach Weiten von 227,0 und 231,5 Metern nur 1,2 Punkte auf Forfang.
Dahinter rundete Kenneth Gangnes als Fünfter die slowenisch-norwegisch-japanischen Festspiele ab.
„Wenn das Ziel ist, in die Top-20 zu kommen und man beendet die Saison als Dritter, ist das unglaublich“, so Gangnes. „Das war nicht zu erwarten. Der Sommer lief gut, aber man weiß nie, wie es im Winter läuft. Ich bin selbst überrascht.“
Österreich und Deutschland, in den vergangenen Jahren noch meist die Hauptdarsteller im Skisprung-Schauspiel, mussten sich am Sonntag mit einer Nebenrolle begnügen. Michael Hayböck verlor auf der Zielgeraden doch noch den dritten Platz im Gesamtweltcup an Kenneth Gangnes und wurde zum Abschluss Sechster. Severin Freund hatte zwar bereits zuvor als Zweiter im Gesamtklassement festgestanden. Rang sieben in Planica war für den Triumphator des Vorjahres aber sicher ebenso wenig befriedigend, wie Rang drei mit dem Team im Nationencup.

 


Ammann jubelt
So richtig jubeln durfte dagegen Simon Ammann noch einmal. 238,5 Meter im Finale, dazu eine lupenreine Ammann-Landung mit der Höchstnote 16,5 brachte den viermaligen Olympiasieger auf Rang acht und den Fans einen ausgelassenen Schweizer.
Weltrekordler Anders Fannemel sicherte sich mit Rang neun in der Tageswertung auch noch den zehnten Platz im Gesamtweltcup – als vierter Norweger in den Top-Ten.
Stefan Kraft beendete die Saison standesgemäß solide mit Platz zehn.
Während Richard Freitag auch im letzten Versuch den erhofften Podestplatz verpasste und die Saison mit Rang 11 beschloss, schien Daniel-Andre Tande in Gedanken bereits bei der Party danach und ließ sich die Laune auch von Platz 12 nicht verderben.
Jurij Tepes hielt sich wohl vornehm zurück um nicht wieder den Partykiller zu geben und sprang auf einen ungefährlichen 13. Rang vor dem 30-jährigen japanischen Jungspund Daiki Ito.

Robert Kranjec, Peter Prevc, Johann Andre Forfang

 

Letzter Auftritt für Kruczek
Lukasz Kruczek erlebte bei seinem letzten Einsatz als polnischer Trainer nicht viel Neues: Maciej Kot war auf Rang 15 vor Andreas Stjernen, Taku Takeuchi und Roman Koudelka der Beste seines Teams, Kamil Stoch blieb nach Platz 21 auch zum Ende der Saison nur die Erinnerung an bessere Zeiten.
Gut gelaunt dürfte dagegen nach Platz 20 Vincent Descombes-Sevoie in den Urlaub gehen, der einen neuen persönlichen Punkterekord erzielte und die Saison auf Rang 28 im Gesamtweltcup beendet.
7202 – das ist die eindrucksvolle Punktzahl, mit der die Norweger den Nationencup für sich entscheiden. Dahinter folgen Slowenien (5760) sowie Deutschland (5409).

 


Rekorde für Prevc
Die Zahl der Saison dürfte die 2303 sein. Das ist der neue Punkterekord im Gesamtweltcup, mit dem Peter Prevc die alte Bestmarke von Gregor Schlierenzauer förmlich pulverisierte. 15 von 29 Einzelwettbewerben konnte Prevc gewinnen – ebenfalls Rekord. Ein Gesamtweltcupsieg war wohl nie verdienter. Dahinter folgen der entthronte Titelverteidiger Severin Freund (1490) sowie Kenneth Gangnes (1348).

 

Komplettes Ergebnis

Gesamtweltcup 2015/16

Nationen Cup 2015/16

Skiflug-Weltcup 2015/16

 

Statistiken

Weitester Sprung
245.0m
Forfang, Johann Andre (NOR)
Kürzester Sprung
198.0m
Hauer, Joachim (NOR)
Wank, Andreas (GER)
Durchschnittliche Weite
218.3m
Sprünge über K-Punkt
91.7%
Anzahl Nationen
9
Anzahl Nationen in den Top 10
6
Beste Nation in den Top 30
6
Norwegen
Für Prevc, Peter ist es der erste Sieg seit
17.03.16
Planica
Für Slowenien ist es der erste Sieg seit
18.03.16
Kranjec, Robert (SLO) Planica