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„Nur vier freie Tage“

Erstellt am: 14.05.2015 17:49 / sb

In der Interviewreihe „Berkutschi-Talk“ präsentieren wir Gespräche mit Aktiven und Offiziellen rund ums Skispringen. Heute: Roman Koudelka (25) aus Tschechien.

Roman Koudelka debütierte bereits 2006 im Alter von 17 Jahren im Weltcup, das erste Top-Ten-Ergebnis folgte noch im gleichen Winter als Achter in Klingenthal. Der Juniorenweltmeister von 2007 konnte 2011 in Harrachov erstmals auf ein Weltcuppodium springen. In der zurückliegenden Saison zeigte sich Koudelka schließlich in der Form seines Lebens, feierte seine ersten vier Weltcupsiege und belegte Platz sieben im Gesamtweltcup.


Berkutschi: Hallo Roman, wie hast du die skisprungfreie Zeit bislang verbracht?
Roman Koudelka: Ich habe nach dem Ende der Saison nur vier Tage frei gemacht, war zum Skilaufen in Österreich. Danach bin ich unmittelbar wieder ins Training eingestiegen. Das war für mich eine sehr wichtige Phase. Ich habe viel für Kraft und Dynamik getan. Jetzt konzentriere ich mich wieder mehr auf die Technik.


Berkutschi: Es gab also eigentlich gar keinen Urlaub für dich?
Koudelka: Richtig. Es war insgesamt vielleicht eine Woche frei. Ansonsten habe ich immer trainiert.


Berkutschi: Hinter dir liegt deine bislang beste Weltcupsaison, du konntest deine ersten Siege feiern. Wie zufrieden bist du?
Koudelka: Es war sehr gut. Wir haben mit Richard Schallert einen neuen Trainer bekommen, das lief sehr gut. Aber es gab auch Phasen, in denen es nicht so rund lief wie beispielsweise in Falun oder während der Vierschanzentournee. Platz vier bei der WM war natürlich ein gutes Ergebnis. Aber wir wollten einen Podestplatz. Aber es ist noch genügend Zeit und ich bin sicher, dass ich nächstes Jahr noch stärker sein werde.


Berkutschi: Das klingt nach einer Kampfansage. Was genau hast du dir vorgenommen?
Koudelka: Mein Ziel ist sicher die Vierschanzentournee. Ich möchte mindestens auf das Podium. Wenn ich hart arbeite, habe ich sicher eine Chance. Aber es gibt auch mindestens zehn Springer, die gewinnen können. Außerdem gibt es die WM am Kulm. Bislang bin ich kein sehr guter Skiflieger. Deshalb setzen wir in diesem Jahr einen Schwerpunkt auf die Verbesserung des Flugsystems.


Berkutschi: Die meisten deiner Springerkollegen haben einige Wochen freigenommen, sind zum Urlaub in den Süden geflogen. Machst du dir keine Sorgen darum, dass dir irgendwann die Kraft ausgehen könnte?
Koudelka: Nein, ich habe keine Angst. Wir haben einen sehr guten Plan und ich habe ein gutes Gefühl. Ich habe wenig Freizeit, aber ich bin im Kopf sehr stark. Das ist für mich eine sehr gute Phase und wichtig, um noch stärker zu werden.


Berkutschi: Das tschechische Skispringen geht momentan durch eine recht schwierige Phase. Im vergangenen Jahr musste der Weltcup in Liberec an den internationalen Skiverband zurück gegeben werden, auch im nächsten Winter wird es keinen Wettbewerb in deiner Heimat geben. Wie sehr bedauerst du das?
Koudelka: Das war sehr schade, auch für mich. Der Weltcup in Liberec hätte für mich natürlich auch mehr Druck bedeutet, der so ausgeblieben ist. Es ist Schade für Tschechien. Aber es ist wie es ist und letztlich ist es mir egal.


Berkutschi: Sportlich hing zuletzt sehr vieles an dir. Siehst du im Moment auch Talente, die dich künftig unterstützen könnten?
Koudelka: Wir haben eine neue Trainingsgruppe gebildet, ich trainiere jetzt gemeinsam mit einigen jüngeren Springern. Das tut mir sehr gut. Die älteren Athleten wie Janda und Matura sind in einer anderen Gruppe. Das sind für mich viele neue Impulse und das tut immer gut.


Berkutschi: Wie wichtig ist Richard Schallert für dich? Es scheint, dass du ihm sehr viel Vertrauen entgegen bringst.
Koudelka: Richard macht 90 Prozent des Erfolges aus. Es geht alles in die richtige Richtung, wir wollen beide sehr gute Platzierungen. Wir haben große Ziele, wollen Weltcups gewinnen, auch den Gesamtweltcup. Ich bin sehr glücklich und zufrieden mit ihm. Auch aus psychologischer Sicht.


Berkutschi: Wir wünschen dir weiterhin eine gute Vorbereitung und viel Erfolg für die neue Saison.

 

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