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"Wir haben einiges bewegt"

Erstellt am: 08.12.2014 11:09 / sb

In der Interviewreihe „Berkutschi-Talk“ präsentieren wir Gespräche mit Aktiven und Offiziellen rund ums Skispringen. Heute: Alexander Stöckl (40), österreichischer Trainer der norwegischen Skispringer.

Berkutschi: Wie zufrieden bist du mit dem Saisonstart deiner Mannschaft?
Alexander Stöckl: Ich bin zufrieden, da wir im heurigen Jahr mehrere Athleten haben, die stabil auf einem guten Niveau sind. Wir müssen uns nicht auf einen verlassen, der die Fahne hoch hält, so wie es im letzten Jahr der Fall war. Es freut mich auch zu sehen, dass neue junge Gesichter auftauchen und sich langsam im Weltcup etablieren.

Berkutschi: Gibt es einen Athleten, der dich bislang positiv überrascht hat?
Stöckl: Bis jetzt hat mich speziell Anders Fannemel überrascht. Er hat sich über den Sommer sehr gut entwickelt und ist zurzeit unser bester Springer. Es freut mich, dass er wesentlich weniger Schwankungen hat als im Vorjahr. Er schöpft zurzeit sein Potential wirklich gut aus.

Berkutschi: Wie fällt dein Zwischenfazit vor der vierten Saison als norwegischer Chefcoach aus?
Stöckl: Wir haben einiges bewegt, würde ich sagen. Wir haben gute Resultate vorzuweisen, allerdings mit dem Beigeschmack der Variation. Speziell im letzten Winter waren wir nicht in der Lage, an die vorhergehende Saison anzuknüpfen. Es gibt viel zu tun, was die Entwicklung im Nachwuchsbereich betrifft, um noch schlagkräftiger zu werden. Wir arbeiten an einer langfristigen und mehrstufigen Verbesserung des Systems in Norwegen vom Verein über Schulen bis zum Verband.

Berkutschi: Welche Ziele möchtest du dir und der Mannschaft noch erfüllen?
Stöckl: An Ergebnissen kann ich das nicht genau festmachen. Aber mir ist wichtig, mannschaftlich an der Spitze mitzukämpfen. Wir brauchen mehrere Athleten, die Topresultate erreichen können. Ich könnte sagen, mir sind Mannschaftsmedaillen und der Nationencup wichtig. Über guten Teamerfolg kommt man schließlich auch zu guten Einzelergebnissen.

Berkutschi: Es gibt aktuell eine ganze Reihe österreichischer Trainer in aller Welt. Was macht die Trainerausbildung in Austria so gut?
Stöckl: Der Österreichische Skisprungsport hat eine lange erfolgreiche Geschichte mit verschiedenen Cheftrainern aber einigen Konstanten im System, wie etwa das Skigymnasium in Stams, das Nordische Ausbildungszentrum Eisenerz und Schlüsselfiguren im Verband, die für eine gesunde Entwicklung sorgen. Diese Kultur spiegelt sich in den Trainern wieder, die gelernt haben langfristig zu denken, systematisch zu arbeiten und mit ganzheitlicher Herangehensweise alle Involvierten zu Spitzenleistungen zu führen.

Berkutschi: Welche Athleten, auch Nicht-Norweger, sollte man in dieser Saison auf der Rechnung haben?
Stöckl: Wenn ich das wüsste könnte ich viel Geld verdienen (lacht).  Es ist in diesem Jahr noch offensichtlicher, dass viele Nationen gut arbeiten und die Abstände geringer werden. Bisher haben jüngere Athleten wie Stefan Kraft und Michael Hayböck bei den Österreichern aufgezeigt, Kasai hat noch nicht mal graue Haare und Simon Ammann hat auch noch ein Wörtchen mitzureden. Die Deutschen sind extrem breit aufgestellt. Bei uns bin ich gespannt auf Phillip Sjøen. Er hat ja in Klingenthal mit einem sehr guten Sprung im Training schon gezeigt, dass er Potential hat. Außerdem sind Anders Fannemel und Rune Velta auch nicht zu unterschätzen. Anders Bardal hat große Ziele.

Berkutschi: Was ist bei der WM im nächsten Jahr für dein Team möglich?
Stöckl: Wir haben uns zum Ziel gesetzt, bei jedem Wettbewerb um Medaillen mitzukämpfen. Das wird schwierig aber es ist möglich.

Berkutschi: Alles Gute und vielen Dank für das Interview.

 

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